Dienstag, 12. April 2011

Kein thai-déjà-vu, aber lecker

Ein geeignetes Restaurant für sechs Personen mit unterschiedlichen Geschmäckern zu finden, ist für bekanntlich recht schwierig. Entsprechend stehen wir jedes Mal vor der großen Frage "Wohin" - beim Vegetarier gibt's eindeutig zu wenig Fleisch, im "boarischen Schmankerlhaus" wiederum zu wenig fleischlose Angebote, beim Griechen ist es den einen zu fettig und beim Italiener waren wir bereits oft genug...

Dieses Mal also entschieden wir uns für die scharfe, exotische Variante - das thailändische Restaurant Chang Noi (Kapuzinerstraße). Die Kulisse: bayrische Holzbuchten meets thailändische Zurückhaltung, also insgesamt sehr angenehm.
Zur Begrüßung gab es einen Ingwertee, der zunächst nicht ganz jeden Geschmack traf. Dafür bot die Karte allen etwas - so wurden "Sen Luäng Gai" (gebratene Reisnudeln mit Hühnchen und Gemüse), "Gaeng Kiewvan Gai" (Hühnchen in grünem Thai-Curry), "Gaeng Pet Gai" (Hühnchen im rotem Thai-Curry), "Ped Magkaam" (Ente an Tamarindsoße) und "Massaman Gae" (Lamm mit Massaman-Curry und Süßkartoffeln, wie man dieses Gericht selbst kocht, hatte ich hier beschrieben) bestellt. Ich selbst wählte das vegetarische Gericht "Gaeng Pet Pag" (gebratener Tofu in rotem Thai-Curry mit Gemüse) - leider gibt es im Chang Noi bei den vegetarischen Gerichten als maximale Stärke nur die "mittlere Schärfe". Zu den Gerichten kommt zwar nicht die typisch thailändische "Pig Nam Pla" auf den Tisch zum nachwürzen, aber dafür zumindest Soja- und Chilisoße. (Dazu muss man vielleicht sagen, dass man den Einteilungen der Karte in "nicht scharf", "mittlere Schärfe" bis hin zu "sehr scharf" wirklich glauben kann. Wer keine Schärfe gewohnt ist und nicht schwitzend und mit laufender Nase am Tisch sitzen möchte, sollte dann doch maximal bei der mittleren Schärfe bleiben... ;-) )
Zunächst war der Service sehr zuvorkommend und schnell - die Bedienung merkte sich alle Speisen und Getränke ohne Zettel und die Gerichte kamen bis auf die Ente auch recht zeitgleich an den Tisch - was in Münchner Restaurants nicht immer zu erwarten ist, wie wir bereits feststellen mussten.

Mein Curry gefiel mir insgesamt sehr gut: Das Gemüse war frisch und abwechslungsreich und es war nicht zu viel Tofu im Curry (und der Tofu hatte eine sehr gute Qualität, war nicht "gummiartig"). Auch die Portionsgröße fand ich ausreichend und sättigend. Mein einziger persönlicher Wermutstropfen: die zu geringe Schärfe. An das Yum2Take reicht es geschmacklich allerdings nicht ganz heran, finde ich.
Fazit meines Freundes (hatte die etwas später servierte Ente in Tamarindsoße): "ganz gut - nicht außergewöhnlich, aber lecker." Anderen wiederum waren die Portionen zu klein oder zu groß; wem es zu scharf war, der schwächte das Gericht mit dem dazu servierten Reis ab.

Nach einigen Versuchen (der Service hatte irgendwie nachgelassen, nachdem das Essen serviert war), gelang es uns auch, Nachtisch zu bestellen: "Gluey Tood" (gebackene Banane mit Honig und Vanilleeis) und ein Gemischtes Eis für das künftige Hochzeitspaar. Seit unserem Urlaub in Thailand weiß ich, dass die Thailänder keine Dessertexperten sind, deswegen hielt ich mich hierbei zurück. Umso enttäuschter waren allerdings die anderen über das Gebrachte: drei einsame Kugeln Eis mit bunten Streuseln und eine zu kleine, frittierte Banane - beides eigentlich recht authentisch zubereitet, wenn man bedenkt, dass die Thailänder nun einmal keine Eisspezialisten wie die Italiener sind...

Fazit des Abends im Sechserpack: Die thailändische Küche im Chang Noi ist authentisch, schmeckt gut und bietet (mindestens für sechs) verschiedene Geschmäcker passende Gerichte und Schärfe-Grade. Es ist aber ansonsten kein kulinarisches Highlight wie das Yum2Take.

1 Kommentar:

  1. Auch sehr zu empfehlen:

    Restaurant Thantawan
    Genovevaweg 31
    Willibaldstraße/Ecke Genovevaweg

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