Montag, 13. Januar 2014

"Man wird alt wie ein Haus...

...und lernt nie aus." sagte meine Oma immer wieder. Und recht hatte sie mit diesem Spruch. Gestern feierte ich nun meinen runden Geburtstag und hab so einiges neues gelernt:

1. Eltern können ganz schön verrückt sein.
2. Überraschende Familienfeiern am Geburtstag können einen weitaus mehr freuen, als man es zuvor gedacht hat.
3. Es gibt (neue) vegane Restaurants / Essmöglichkeiten, die man echt kennenlernen muss!
4. Guinness ist (wahrscheinlich) tatsächlich vegan.

Aber nun von Anfang an. Eigentlich waren wir offiziell mit lieben Freunden zum Brunchen verabredet, aber als wir im Hotel Louis ankamen, saßen da nicht unsere Freunde Katja und André, sondern meine verrückten Eltern, die acht Stunden Autofahrt auf sich genommen haben - für ein Frühstück! Im Anschluss sind sie dann wieder acht Stunden zurück nach Hause gefahren... Die Eltern von meinem Freund Thomas waren auch dabei und wir überlegten gemeinsam, wann wir (also vor allem meine Eltern und ich) den letzten Geburtstag von mir zusammen gefeiert haben. Das müsste schon so mindestens fünf oder sechs Jahre her sein. Auf jeden Fall war ich total platt, sie alle dort zu sehen und habe mich riesig gefreut. Ich war allerdings so überrascht, dass ich vollkommen vergaß, Fotos von dem veganen Frühstücksbüffet im Hotel Louis zu machen! Ich muss also noch einmal hin irgendwann und dann werde ich ausführlich über das leckere Frühstück mit einer sehr schönen, feinen veganen Frühstücksauswahl hier berichten.

Am Abend trafen wir dann tatsächlich unsere Freunde zum Essen. Sie hatten uns während des Urlaubs von einem neuen veganen Restaurant in München berichtet: Bodhi (Westend, Ligsalzstr. 23). Und dort trafen wir uns. Und ich muss sagen - das Restaurant kann sich echt sehen lassen! Ich hatte vorher schon ein wenig recherchiert - der Koch, Serkan Tunca, stand bereits im Münchner Max Pett und im Viasko in der Hauptstadt in der Küche - und das liest man auch auf der Karte: so gibt es (natürlich rein vegane)  Hauptspeisen wie Kässpatzn, Flammkuchen, Burger und auch Sojarouladen oder Seitanmedailons. Die Einrichtung ist urig-gemütlich - ganz typisch alte Münchner Wohlfühlkneipe mit dunklen Holzmöbeln und weißen, bzw. roten Wänden. Dazu ein Glas Bier oder einen Whisky und der Abend kann bestimmt lang werden...

Die Auswahl fiel uns total schwer, aber am Ende wählten wir alle vier verschieden Gerichte: Auf Empfehlung hin bestellte Thomas die Sojarouladen mit Bratensoße an Apfelrotkohl und (glutenfreien) Kartoffelknödeln. Er war restlos begeistert - die Konsistenz der Roulade war saftig und nicht zäh, dazu war sie würzig und diese Bratensoße war der Hit.


Katja bestellte sich den Flammkuchen nach "Elsässer Art" und ihr Freund wählte die Tagliatelle mit Kürbisragout und Basilikumpesto - beide waren von ihrem Essen ebenfalls begeistert. Vor allem das Pesto war super.


Ich selbst entschied mich zur Feier des Tages für die gegrillten Seitanmedailons mit Schwarzwurzelgemüse auf Champagnerschaum und Kartoffel-Trüffelgratin. Die Seitanmedailons waren echt supersaftig-lecker-aromatisch mit angenehmen Biss. Und das Schwarzwurzelgemüse war durch die leicht süßliche Note extrem lecker. Den Trüffel im Kartoffelgratin schmeckte ich nicht heraus - den könnte man auch weglassen und das Gericht dafür 3 Euro weniger kosten lassen, aber insgesamt war ich supersatt und mein Bäuchlein mehr als zufrieden.


Wir waren zwar alle pappsatt, aber mussten natürlich die weiße und dunkle Mousse au Chocolat mit Portweinkirschen probieren - zum Glück! Denn das hat das Essen total abgerundet. Den Abend aber perfekt gemacht hat der sympathische Service und die Tatsache, dass offen und ehrlich nach unserer Meinung gefragt wurde. Da merkt man richtig, dass es den Betreibern ernst ist und sie ihr "baby" richtig fahren lassen wollen. Super finde ich auch die Bemühungen, dass sie heraus finden wollen, ob Guinness tatsächlich vegan ist oder eben nicht - das würde zumindest meinen Freund tooootal interessieren...


Ich freue mich, dass mit dem Bodhi ein neues veganes Restaurant in München seinen Sitz gefunden hat und die vegane Küche in München noch einen Stepp höher bringt - die Anforderungen an kommende Lokalitäten steigen damit enorm! Wir werden auf jeden Fall bald wieder hingehen und den Whisky genießen...

So und nun genug von dem München-Zwischenbericht. Demnächst geht es weiter mit den Berichten von Phuket!

3 Kommentare:


  1. Wir brauchen dringend einige Verrückte. Guckt euch an, wo uns die Normalen hingebracht haben.
    George Bernard Shaw (1856-1950), ir. Schriftsteller

    Hi hi, lieber Gruß MaPa

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  2. Mir geht's ja immer so, dass ich gar nicht unbedingt "normale bekannte Rezepte" auf vegan getrimmt haben muss, da gerate ich immer innerlich in Versuchung des Vergleichens. Mir sind dann "Neukreationen" tatsächlich lieber und so halt ich mein Kochen auch, mehr oder weniger ..

    Dennoch umso erfreulicher wenn das Vergleichbare dann so erfreulich ausfällt :-)

    Liebe Grüße aus Kitzbühels Bergen
    Daniela

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    1. Hi Daniela, mir geht es da eigentlich genauso - ich mag keine "Fleischersatzprodukte" und muss auch kein normales Gericht auf vegan trimmen. Aber nach mittlerweilse über 15 Jahren fleischloser Ernährung komme ich auch gar nicht auf die Idee, die Sachen zu vergleichen (ich wüsste nicht, wie das Original schmeckt...). ich finde es würde es einfacher machen, wenn die Sachen nicht "Roulade" oder "Medailons" heißen würden - die Seitanmedailons die ich hatte, waren nicht zu vergleichen mit Fleisch. Die Dinge stehen für sich allein und das sollten sie auch. Da führen solche Titel leider nur zu Verwirrung ... :(
      Liebe Grüße,
      Regina

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