Zum Anlass unseres Jahrestages, entführte mich mein Freund in den vegetarischen Himmel. Ich wusste nicht, in welchem Restaurant er einen Tisch für uns reserviert hatte, aber mit Sicherheit hatte ich DAS nicht erwartet (Dazu muss man erklärend sagen, dass ich ihn bisher nur ein einziges Mal in ein rein vegetarisches Restaurant überreden konnte und er leider davon gar nicht begeistert war...). Mit der Tram fuhren wir zum Maximilianeum und von dort ging es ein kurzes Stück zu Fuß weiter bis wir davor standen: ein kleines, schmales Restaurant, fast unscheinbar zwischen den Bürohäusern - der "Genussvegetarier" Vegelangelo. Innen wärmte der Kamin angenehm den kleinen Raum, es roch nach Duftstäbchen und Buddha-Figuren schufen ein esoterisch-angehauchtes Flair. Wir nahmen an unserem kleinen Tisch am Fenster Platz und ließen das indische Ambiente auf uns wirken. Ich wusste nicht, worauf ich mich einließ, denn mein Freund bestellte alles für uns.
Das "kleine" Degustationsmenü, das er wählte, begann mit einer "Amouse Bouche" (einem kleinen Häppchen Tzay (Soyafleisch), geröstetem Brot und einer Paprikacreme (?) unter einem überaus niedlichen "Kuhdeckel"). Ein köstlicher Einstieg, doch im Nachhinein hätte ich schon hier auf das Brot verzichten sollen...
Im Anschluss daran wurde die Tagessuppe, eine Tandori-Suppe mit Karroten, Koriander und Tofu, serviert. Ein Traum! Die Kokusmilch machte diese Suppe zu einem Geschmackserlebnis und erinnerte mich an unseren gemeinsamen Urlaub in Thailand. Die großzügige Portion ließ uns beide bereits satt werden, aber es sollten noch zwei weitere Gänge folgen.
Bevor der Hauptgang aufgetischt wurde, bekamen wir einen "kleinen" Salat, der besser nicht hätte sein können. Kreativ angerichtet und durch die Sprossen, die Kürbis- und Sonnenblumenkerne sowie den Zitronenpfeffer mein neuer Lieblingssalat für den bevorstehenden Frühling. Und obwohl mein Freund Paprika und Tomaten normalerweise roh nicht ausstehen kann, verputzte er den gesamten Salat. Zum Glück gab es vor dem nächsten Gang eine kleine Pause. Das Restaurant hatte sich mittlerweile bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit großem Respekt beobachteten wir, wie die Köchin alle Gerichte im Alleingang zauberte - bei so einem Aufwand kann ich vollends verstehen, dass bei einer großen Runde nicht alle zeitgleich ihr Essen bekommen können (was in unserem Fall aber überhaupt keine Rolle spielte, denn wir bekamen mit einer Selbstverständlichkeit alle Gerichte gleichzeitig).
Der Hauptgang und die absolute Krönung des Menüs bildeten Fettuchini in Trüffelbutter mit frisch gehobelten schwarzen Trüffeln, Parmesan und Pinien - ein Traum in schwarz-weiß! Davon will und kann man nichts in die Küche zurückbringen lassen. Und spätestens hier dachte ich, dass ich auf das Brot zu Beginn gut und gerne hätte verzichten können... ;-)
Den Abschluss dieses "kleinen" Degustations-Menüs bildete ein Überraschungsdessert - eine Zusammenstellung aus verschiedenen süßen Köstlichkeiten. Die Mangocreme und die Schokotarte mit Pfeffer (und Minze?) waren meine persönlichen Favorites. Satt und glücklich warteten wir auf die Rechnung und wurden noch mit zwei selbstgemachten Pralinés überrascht. Ich kann nur sagen: köstlich, köstlich, köstlich!
Als Fazit lässt sich dieser Abend als himmliches Veggie-Erlebnis beschreiben. Und obwohl mein Freund konsequenter Fleischgenießer ist und niemals Vegetarier werden würde, lobte er im Anschluss, dass ihm eine fleischige Beilage überhaupt nicht fehlte. Einziger Wermutstropfen war teilweise die Größe der Portionen, aber wenn es sooo köstlich ist, hat man gern mehr davon auf dem Teller =) Ich freue mich auf jeden Fall schon einmal auf den nächsten Besuch dort!
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