Dienstag, 26. April 2011

Gluck, gluck, gluck

Am Ostermontag kamen wir endlich dazu, unseren Gutschein für das "Captain Nemo Dinner" von Jochen Schweizer im Divers (Aufkirchen, beim Flughafen München) einzulösen - vielen Dank hier noch einmal an die Spender!


Es erwartete uns eine gigantische Taucherglocke, die uns tatsächlich in eine Unter-Wasser-Stimmung versetzte. (Ich muss dazu sagen, dass die Gucklöcher keine echten Aquarien enthalten, da sich die Veranstalter für Umwelt-, Natur- und Artenschutz engagieren - für mich ein großer Pluspunkt!)
Sämtliche Getränke sind in dem Gutschein inklusive - entsprechend standen irgendwann recht viele Gläser auf unserem Tisch - Aperitif, Wasser, Wein, Apfelschorle und später Kaffee. Durstig würden wir das Restaurant also auf keinen Fall verlassen...

Wir hatten laut Menükarte die Wahl zwischen zwei verschiedenen drei-Gänge-Menüs (Fisch oder Fleisch), aber als ich sagte, dass ich Vegetarier bin, wurde mir sofort ein vegetarisches Hauptgericht angeboten: Pasta mit Tomaten und Trüffelbutter. Mein Freund wählte Kalb mit Bratkartoffeln und Gemüse. Bei der Vorspeise waren wir uns einig: Spargelsuppe mit Croutons und als Dessert gab es Rhabarberjus mit Erdbeeren und Vanilleeis.
Vorweg gab es einen äußerst kreativen Gruß aus der Küche: "Gemüseterrine". Zwar probierten wir den Gruß zunächst sehr zaghaft, stellten aber sofort fest, dass diese Terrine sehr speziell und vor allem lecker ist. Das Lob ging auch direkt an die beiden Köchinnen.
Von der (leider nur lauwarmen) Spargelsuppe hingegen waren wir beide mäßig begeistert. Sie schien eher eine verfeinerte Tütensuppe zu sein, als eine 100% Selbstgemachte.


Die Methode "einkaufen statt selbstmachen" setzte sich leider auch in meinem Hauptgericht fort: Die Tortellini waren mit Sicherheit ebenfalls nicht selbst gemacht (was ich persönlich auch nur von einem Italiener erwarten würde - aber dann könnte man sich doch für ein anderes vegetarisches Gericht entscheiden?). Dafür schmeckte das Gericht insgesamt ganz gut (und es war ausreichend warm). Mein Freund war von seinem Hauptgang weitaus mehr begeistert: Das Kalbsfleisch soll sehr zart gewesen und die Bratkartoffeln im Gegensatz zu meiner Pasta definitiv selbstgemacht sein. Pluspunkt also bei der Fleischvariante.

Was ich ebenfalls extrem höflich und positiv fand: wir wurden im Anschluss an den Hauptgang gefragt, ob wir mit dem Dessert noch eine Weile warten wollen. Als wir dann nach einem heißen Kaffee schließlich wieder Platz im Bauch hatten, wurde der Rhabarberjus mit Vanilleeis und zwei Erdbeeren serviert. Es war zwar kein Dessert-Highlight (gekauftes, aber gutes, cremiges Eis) - aber was am imposantesten daran war: Ich mag normalerweise überhaupt keinen Rhabarber - aber diesen Jus aß ich bis zum Schluss!

Fazit unseres Unter-Wasser-Abends: Das (bürgerliche) Essen in der Taucherglocke war gut, nicht mehr und nicht weniger. Aber es ist irgendwie klar, dass diese Küche keinen Anspruch auf eine Sterneküche macht und somit ist das Restaurant wahrscheinlich nicht vergleichbar mit anderen "gehobenen" Restaurants. Dafür war der Serivce überaus freundlich und hilfsbereit und hat uns einige Fragen über die Unterwasserwelt beantworten können. Dazu kommt, dass die Atmosphäre einmalig ist - wer keine Sterneküche erwartet, sondern sich auch mit "normalem", gutem Essen zufrieden gibt, wird - wie wir - einen besonderen Abend im Divers erleben können. Dazu lohnt sich übrigens auf jeden Fall ein Gang in das untere Stockwerk - hier kann man durch Fenster direkt in die "echte" Unterwasserwelt der Tauchbecken schauen.

Samstag, 23. April 2011

Zurückhaltende Oase hinter den Höfen

Heute besuchten wir das Restaurant Ederer in der Innenstadt (Rückseite der Fünf Höfe). Auf unserem "to visit-Plan" stand es einerseits aufgrund des Kochbuchs Heimatfood und andererseits, weil ich gelesen hatte, dass es das erste Restaurant mit einem vegetarischen Sterne-Menü ist - und das muss getestet werden!

Hätten wir allerdings nicht die Adresse gewusst oder wären gezielt dorthin marschiert, wären wir wohl daran vorbei gelaufen - ob das Restaurant von neuem Publikum überhaupt gefunden werden möchte?!? Die Terrasse ist eine Mischung aus "coolem, jungem" Ambiente und "romantischem" Flair - wir fühlten uns sofort wohl. Obwohl wir inmitten der Stadt waren, herrschte auf der Terrasse eine angenehme Ruhe. Das leichte Stimmengewirr vom anliegenden Vapiano störte uns überhaupt nicht. Die beiden Servicekräfte waren zudem überaus freundlich und zuvorkommend.
Ich wählte die "Gemüsecannelloni mit Fenchelsud" und mein Freund das Mittagsmenü (wählbar mit Vorspeise oder Dessert): "Bärlauchsuppe mit Croûtons" und als Hauptgericht "Kalbsgeschnetzeltes mit Wurzelgemüse und Spätzle".

Der (leider nicht vegetarische) Gruß aus der Küche - Bauerngockelsülze - war nicht ganz der Geschmack meines Freundes, doch dafür schmechte das warme Brot uns um so besser. Die Bärlauchsuppe versprach schon rein optisch "puristischen" Geschmack. Und so war es auch - dezent gewürzt, ließ die Suppe die einzelnen Komponenten miteinander spielen - zudem war die Bärlauchnote für meinen Geschmack auch nicht zu dominant.

Die Gemüsecanneloni, gefüllt mit Bohnen, Paprika und Möhren, waren, wie bereits die Suppe, eher zurückhaltend gewürzt, so dass man die einzelnen Zutaten tatsächlich schmecken konnte. Zugegebenermaßen war dies für mich echt gewöhnungsbedürftig! Allerdings bin ich wohl meist zu großzügig beim Würzen... Den Fenchelsud hätte ich mir als solchen zwar anders vorgestellt, doch er schmeckte frisch und harmonisierte sehr gut zu den Gemüsecanneloni. "Jedes Produkt hat das Recht auf seinen eigenen Geschmack", das Motto von Karl Ederer (der übrigens als erster deutscher Sternekoch ein Bio-Restaurant eröffnete), wurde in diesem Gericht überaus deutlich.

Und auch mein Freund war mit seinem fleischigen Gericht zufrieden: "Ein sehr schmackhaftes Mittagsessen", so sein Fazit.
Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis allerdings stimmt, würde ich mir noch einmal überlegen...

Beim nächsten Besuch "wagen" wir uns aber mit Sicherheit an das Menü - natürlich an das Vegetarische! ;-)

Dienstag, 12. April 2011

Kein thai-déjà-vu, aber lecker

Ein geeignetes Restaurant für sechs Personen mit unterschiedlichen Geschmäckern zu finden, ist für bekanntlich recht schwierig. Entsprechend stehen wir jedes Mal vor der großen Frage "Wohin" - beim Vegetarier gibt's eindeutig zu wenig Fleisch, im "boarischen Schmankerlhaus" wiederum zu wenig fleischlose Angebote, beim Griechen ist es den einen zu fettig und beim Italiener waren wir bereits oft genug...

Dieses Mal also entschieden wir uns für die scharfe, exotische Variante - das thailändische Restaurant Chang Noi (Kapuzinerstraße). Die Kulisse: bayrische Holzbuchten meets thailändische Zurückhaltung, also insgesamt sehr angenehm.
Zur Begrüßung gab es einen Ingwertee, der zunächst nicht ganz jeden Geschmack traf. Dafür bot die Karte allen etwas - so wurden "Sen Luäng Gai" (gebratene Reisnudeln mit Hühnchen und Gemüse), "Gaeng Kiewvan Gai" (Hühnchen in grünem Thai-Curry), "Gaeng Pet Gai" (Hühnchen im rotem Thai-Curry), "Ped Magkaam" (Ente an Tamarindsoße) und "Massaman Gae" (Lamm mit Massaman-Curry und Süßkartoffeln, wie man dieses Gericht selbst kocht, hatte ich hier beschrieben) bestellt. Ich selbst wählte das vegetarische Gericht "Gaeng Pet Pag" (gebratener Tofu in rotem Thai-Curry mit Gemüse) - leider gibt es im Chang Noi bei den vegetarischen Gerichten als maximale Stärke nur die "mittlere Schärfe". Zu den Gerichten kommt zwar nicht die typisch thailändische "Pig Nam Pla" auf den Tisch zum nachwürzen, aber dafür zumindest Soja- und Chilisoße. (Dazu muss man vielleicht sagen, dass man den Einteilungen der Karte in "nicht scharf", "mittlere Schärfe" bis hin zu "sehr scharf" wirklich glauben kann. Wer keine Schärfe gewohnt ist und nicht schwitzend und mit laufender Nase am Tisch sitzen möchte, sollte dann doch maximal bei der mittleren Schärfe bleiben... ;-) )
Zunächst war der Service sehr zuvorkommend und schnell - die Bedienung merkte sich alle Speisen und Getränke ohne Zettel und die Gerichte kamen bis auf die Ente auch recht zeitgleich an den Tisch - was in Münchner Restaurants nicht immer zu erwarten ist, wie wir bereits feststellen mussten.

Mein Curry gefiel mir insgesamt sehr gut: Das Gemüse war frisch und abwechslungsreich und es war nicht zu viel Tofu im Curry (und der Tofu hatte eine sehr gute Qualität, war nicht "gummiartig"). Auch die Portionsgröße fand ich ausreichend und sättigend. Mein einziger persönlicher Wermutstropfen: die zu geringe Schärfe. An das Yum2Take reicht es geschmacklich allerdings nicht ganz heran, finde ich.
Fazit meines Freundes (hatte die etwas später servierte Ente in Tamarindsoße): "ganz gut - nicht außergewöhnlich, aber lecker." Anderen wiederum waren die Portionen zu klein oder zu groß; wem es zu scharf war, der schwächte das Gericht mit dem dazu servierten Reis ab.

Nach einigen Versuchen (der Service hatte irgendwie nachgelassen, nachdem das Essen serviert war), gelang es uns auch, Nachtisch zu bestellen: "Gluey Tood" (gebackene Banane mit Honig und Vanilleeis) und ein Gemischtes Eis für das künftige Hochzeitspaar. Seit unserem Urlaub in Thailand weiß ich, dass die Thailänder keine Dessertexperten sind, deswegen hielt ich mich hierbei zurück. Umso enttäuschter waren allerdings die anderen über das Gebrachte: drei einsame Kugeln Eis mit bunten Streuseln und eine zu kleine, frittierte Banane - beides eigentlich recht authentisch zubereitet, wenn man bedenkt, dass die Thailänder nun einmal keine Eisspezialisten wie die Italiener sind...

Fazit des Abends im Sechserpack: Die thailändische Küche im Chang Noi ist authentisch, schmeckt gut und bietet (mindestens für sechs) verschiedene Geschmäcker passende Gerichte und Schärfe-Grade. Es ist aber ansonsten kein kulinarisches Highlight wie das Yum2Take.

Montag, 4. April 2011

It's Burger-Time

Am Wochenende war uns mal nach Fast Food - aber natürlich selbstgemacht und "relativ" gesund:
Die Burger waren belegt mit einem vegetarischen Bratling, Salat, Tomaten, (Curry-)Gurken, Spargel und natürlich Käse und dazu gab es selbstgemachte Pommes. Die Pommes sind wirklich easy zu machen und auf jeden Fall besser, als gekaufte. Die gewünschte Menge an Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden, in einer Schüssel mit etwas Öl (ich mischte Knoblauch- und Olivenöl), (Meer-)Salz, Sesam und Gewürzen (bei uns war es dieses Wochenende Schuhbeck's Salatgewürz, aber ich nahm auch schon mal Muskat) mischen und auf ein Backblech verteilen. Das Ganze dann ca. 20 Minuten bei 200°C (Umluft) backen, zwischendurch wenden und voilá:
Die leckersten Pommes von Welt.
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