Zu Weihnachten habe ich von meinem Freund einen Gutschein für ein Candle Light Dinner-Menü im Restaurant 181, dem "inspired by Otto Koch"-Restaurant im Olympiaturm, geschenkt bekommen. Fünf Gänge über den Lichtern Münchens. Als Sterneküche von Gault Millau ausgezeichnet, dazu diese außergewöhnliche Lage - die Vorfreude auf diesen Abend war natürlich entsprechend groß.
Wir hatten bei der Reservierung schon einmal "gewarnt", dass ich Vegetarier bin und das Team war auch bei unserer Ankunft "vorbereitet" und konnte mir direkt die vegetarischen Alternativen im Menü aufzählen. Der Gruß aus der Küche (Eclaire mit Gänseleber gefüllt) war leider dennoch nicht vegetarisch, aber es sollten ja fünf Gänge folgen. Kurz darauf bekamen wir gesalzene, französische Butter inklusive "181"-Prägung und frischen Brötchen, die Hunger auf mehr machten.
Der erste Gang (Scampiterrine mit Spitzkohlsalat und Sauce Andalouse) wurde Eventcooking-like am Tisch zubereitet und, wie meine erste vegetarische Alternative, Büffelmozzarella mit Anti Pasti ganz trendy auf einer Schiefertafel serviert. Mein Freund war von seinem Gang bereits ganz angetan - er hatte eine Suppe erwartet und war somit zweifach überrascht - und wollte fast die Platte ablecken. Ich selbst fand meinen Tafelbelag ebenfalls lecker - der Büffelmozzarella war weich geschmolzen und mit Zucchini ummantelt und das Anti Pasti passte natürlich dazu. Klassisch Mozzarella mit (leicht öligem) Antipasti halt... Dafür war das Zitronenpesto aber mal etwas anderes.
Als zweiten Gang bekamen wir beide das Gleiche gereicht: Ricotta-Limetten-Ravioli mit Oliven, Frühlingszwiebeln und Pecorino in Olivenöl. Dazu muss ich sagen, dass ich mich schon einmal an Zitronenpasta a la Jamie Oliver versuchte, aber nicht begeistert war... und auch diese Ravioli fand ich ehrlich gesagt gewöhnungsbedürftig durch die Limetten-Note. Mein Freund hingegen war vom ersten Bissen an hellauf begeistert. Und ich muss sagen - beim zweiten Ravioli fiel die Limette gar nicht mehr so stark heraus, so dass ich die anderen Komponenten, die Frühlingszwiebeln und den köstlich-salzigen Käse, besser wahrnehmen konnte.
Der Zwischengang war eine weitere Überraschung: Eine Kugel hausgemachtes Erbeer-Zitronen-Sorbet - also quasi ein Dessert! Es passte aber wunderbar in diese Reihenfolge und war köstlich frisch, fruchtig und "beruhigte" irgendwie den Magen.
Als Hauptgang bekam mein Freund mit Morcheln gefüllte Perlhuhnbrust, Pak Choi und gebratene Polenta. Meine vegetarische Variante: anstatt der Perlhuhnbrust bekam ich gebratene Saitlinge, die saftig nach Pilz schmeckten. Dazu die würzig-gebratene Polenta und der knackige Pak Choi - hier wurde noch einmal die Sternequalität der Küche deutlich. Den einzelnen Zutaten wird genügend Freiraum zum Entfalten gegeben, nichts überdeckt den Geschmack des anderen und die gewählten Komponenten ergänzen sich wundervoll miteinander. Einziger Wermutstropfen - ich hätte etwas kreativeres als gebratene Pilze als vegetarische Alternative erwartet... So war es eben doch nur eine "Alternative" und kein eigenständiges, vegetarisches Gericht. Aber andererseits ist das 181 Restaurant auch kein speziell vegetarisches Restaurant. Und dafür ist die Küche letzen Endes doch sehr flexibel und qualitativ hochwertig.
Der fünfte und letzte Gang, das Dessert, versöhnte mich auf jeden Fall wieder vollständig mit dem Lokal - es wurde ein warmes Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern, Buttermilch-Minz-Eis und Grapefruit-Filets im Honigsud serviert. Köstlich! Lecker! Himmlisch! Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen... das waren definitiv leckere "High Five"...
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