Sonntag, 13. Juli 2014

15.000 ml Saft später...

Jetzt ist es vorbei. Fünf Tage Frank Juice Saftkur liegen hinter mir. Ich habe jeden Tag fünf 500ml Flaschen Saft und eine Flasche Cashewmilch getrunken. Und nun? Fühle ich mich entschlackt? Fühle ich mich gereinigt? Entgiftet? Die Fragen kann ich irgendwie nicht beantworten. Aber was ich weiß: Ich fühle mich auf jeden Fall gut. Und mir ging es die vergangenen Tage auch zum größten Teil sehr gut. Aber fangen wir von vorne an.

Vor dem Cleanse (klingt ja mehr sexy als "Saftkur") dachte ich, ich würde das Kauen vermissen, oder würde mittags im Büro neidisch auf die Brote der anderen starren oder überhaupt Hunger und Kopfschmerzen haben und mich schlapp fühlen. Ich habe für die Saftkur keinen Urlaub genommen oder so. Der Juicecleanse  startete am Dienstag und gestern, Samstag war mein letzter Tag. Ich habe während der fünf Tage meinen Vollzeitjob normal weiter geführt. Ich hatte schon die Woche zuvor angefangen, auf Koffein zu verzichten und auch kaum Alkohol getrunken. So hatte ich mit Entzugserscheinungen dafür nicht so gerechnet. Ich begann schon zwei Tage vor dem Cleanse jeden Morgen mit einer heissen Zitrone und habe mich an die Ernährungsempfehlung vor dem Cleanse gehalten.

Der erste Tag war im Rückblick mein schwerster Tag. Da musste ich ab dem dritten Saft echt kämpfen. Ich hatte keinen Hunger, aber ich konnte irgendwie den Saft nur ganz langsam trinken - um nicht sogar zu sagen, dass ich ihn mir fast reinquälen musste. An diesem Tag habe ich mich an die feste Reihenfolge gehalten: Grün, Gold, Grün, Gelb, Grün, Weiß. Am Abend hab ich mir da schon ein paar Sorgen gemacht, ob ich den nächsten Tag durchhalten werde.

Die erste Nacht schlief ich tief und fest und als ich dann den ersten Schluck des grünen Saftes am zweiten Tag trank, hat er mir erstaunlich lecker geschmeckt - da war ich wirklich überrascht. Da habe ich mir gedacht, dass ich am besten gleich die grünen Säfte hintereinander trinken sollte (natürlich über den Vormittag verteilt) - der Körper kann am Vormittag ja die ganzen Nährstoffe am besten aufnehmen bekanntlich. Das habe ich dann auch gemacht und nach Rückfrage beim FrankJuice-Team wusste ich dann auch, dass man hauptsächlich den Tag mit dem grünen Saft starten und dem weißen beenden soll. Daran habe ich mich gehalten. Am Abend ging ich dann ins Yoga. Zum Glück war es eine entspannende Anfängerstunde, denn nach kurzer Zeit fing ich an zu schwitzen.

Trotz Yoga schlief ich die Nacht zum dritten Tag schlecht - da zeigt sich der Detox-Effekt, dass man weniger Schlaf braucht. Mir wäre es allerdings lieber, wenn ich (noch) früher wach werden würde, anstatt abends nicht einschlafen zu können. Nachts kann man ich einfach nichts machen und morgens hätte ich ja eine Runde laufen gehen können oder so. Aber nachts waren meine Augen einfach auch schon zur gewohnten Bettzeit müde, während mein Körper komplett aufgedreht war. Ich konnte eine Ewigkeit nicht einschlafen, wälzte mich im Bett hin und her und fühlte mich am nächsten Tag entsprechend schlapp und gerädert. Dies änderte sich aber schlagartig mit den ersten Schlücken von dem grünen Saft - auch hier war ich mega überrascht. Ansonsten folgte ich "meinem" Plan: Grün, Grün, Grün, Gold, Gelb, Weiß und fühlte mich gut. Ich hatte keinen Hunger, hatte keine Kopfschmerzen, konnte meine gewohnte Arbeit absolvieren und auch in der Mittagspause mit den Kolleginnen am Tisch sitzen und nebenbei meinen Saft oder Kräutertee trinken.

Der vierte Tag lief nach einer ebenfalls recht schlaflosen Nacht dann nicht so toll. Ich wachte mit leichten Kopfschmerzen auf. Diese verzogen sich dann zum Glück bis zur Mittagszeit, aber am späten Vormittag bekam ich Hunger und der hielt sich hartnäckig. Da las ich noch einmal die Cleanse-Erkärungen und sah, dass man bei seiner ersten Saftkur mit drei Tagen starten sollte. Nun ja, da war der vierte Tag also der Knackpunkt. Aber ich bin stolz auf mich, denn ich blieb standhaft und habe mich an Wasser, Kräuter- und Ingwertee und natürlich die sechs Säfte gehalten.

Mein fünfter und letzter Tag (gestern) war auch etwas schwieriger. Es war Samstag, ich verbrachte den ganzen Tag mit meinem Freund und seiner Mama - wir sie frühstückten, wir kochten Marmelade, sie aßen zu Mittag und Kuchen und tranken Wein. Da hätte ich wegen dem Gefühl her schon gern mitgegessen und mitgetrunken, obwohl ich (zum Glück) keinen Hunger verspürte! Ich bin gespannt wie der heutige Tag - der erste Tag nach dem Juicecleanse wird. Denn wir haben zum WM-Spiel Freunde eingeladen und es wird Pizza und Bier geben - allerdings nur Apfelschorle und Suppe für mich...

Mein persönliches Fazit: Ich bin stolz auf mich, dass ich diese fünf Tage Konsequenz durchgezogen habe. Ich muss aber auch dazu sagen, dass es mir überraschend leichter fiel, als ich es erwartet hatte. Ich hatte bis auf den vierten Tag nie Hunger, mir schmeckten bis am ersten Tag alle Säfte sehr gut und mir fehlte auch das Kaugefühl nicht. Ich hatte auch nur einen Vormittag lang leichte Kopfschmerzen. Allerdings war mir sehr oft kalt - vor allem immer nachdem ich einen (kalten) Saft getrunken habe. Ich versuchte dann also auch oft warmen Tee zu trinken und packte mich Zuhaus in einen dicken Pulli.
Dass mein Körper sich trotzdem irgendwie verändert hat, habe ich einerseits an meiner Verdauung wahrgenommen und andererseits an meinen Zähnen. Die haben sich tagsüber recht pelzig angefühlt - wohl laut FrankJuice ein Zeichen, dass die Mundschleimhaut entgiftet.
Ich würde gerne testen, wie "fit" ich jetzt, nach fünf Tagen Saftfasten bin und eine Runde laufen - allerdings gießt es mal wieder wie aus Kannen und bei dem Wetter ziehe ich nur für besondere Anlässe (wie den Stadtlauf) meine Laufschuhe an ;-) Also werde ich das erst morgen testen können!

Den einzigen Wermutstropfen sehe ich darin, dass bei dieser Saftkur ziemlich viel Plastik verwendet wird - 30 Plastikflaschen und 30 Plastikstrohhalme habe ich erhalten (von denen ich drei verwendete). Leider kann man sie nicht an Frank Juice zurück schicken, wie ich auf Nachfrage erfahren habe: "Leider können wir die Flaschen nicht wieder verwenden, da man sie aus lebensmittelrechtlichen Gründen so spülen müsste, dass sie keimfrei sind. So eine Maschine ist leider wahnsinnig teuer und lohnt sich nur für große Getränkekonzerne. Im Moment ist das dünne Plastik die einzige, sinnvolle Lösung. Glas wäre so viel schwerer und das ist dann beim Verschicken wieder energieaufwendiger. Wir freuen uns aber wenn Du sie weiter benutzt um zum Beispiel einen Smoothie reinzufüllen. Oder man kann sie mit Goldspray besprühen und kleine Blumenvasen daraus machen. :) Sonst einfach im Recyclingmüll entsorgen!"
Ein paar der Flaschen werde ich mir also aufheben, aber der Rest wanderte zwangsläufig in den Recyclingmüll.
Eine Saftkur werde ich auf jeden Fall spätestens nächstes Jahr noch einmal machen - eine Mitstreiterin im Büro habe ich schonmal gewonnen.

Und wie mir die einzelnen Sorten geschmeckt haben? Dazu gibt es morgen mehr :-)

8 Kommentare:

  1. Du weisst schon, dass es sowas wie "Schlacken" im Körper nicht gibt? Schade, bisher hielt ich dich immer für eine sehr ifnformierte Bloggerin. Dieser "Detox"-Eintrag samt Schlackenbericht finde ich ziemlich enttäuschend.
    Nicht, dass ich dir den guten Effekt des Saftfastens absprechen möchte, im Gegenteil. Aber es hat halt nichts mit imaginären Schlacken zu tun. Auch nicht das pelzige Gefühl im Mund.

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    1. Hi Rose, ja ich weiß, dass es keine richtigen "Schlacken" im Körper gibt und dass die ganze Methode umstritten ist und auch als Geldmacherei diskutiert wird. Ich wollte es trotzdem einfach mal ausprobieren, wie es ist, sich eine Woche von Saft (oder künftig vielleicht von Smoothies) zu ernähren. Schönen Tag dir noch und vielleicht liest du ja trotzdem hier ab und zu weiter :-)

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    2. Natürlich lese ich weiterhin - habe dich ja auf Bloglovin abbonniert. Ich hätte es einfach schön gefunden, wenn da etwas jmehr Reflexion käme als "entschlacken". Ich finde es halt schade, dass Leute, die solche Fastkuren machen, dann dort aufhören zu denken. Man kann ja auch intensiver darüber nachdenken, warum man das Gefühl habe, man müsse "entgiften" und warum es sich so anfühlt.
      Und warum schreibst du dann von Schlacken, wenn du weisst, dass es keine gibt?
      Es gibt leider noch viel zuviele Leute, die daran glauben, und solche Aussagen dann für bare Münze nehmen.

      So, jetzt habe ich aber fertig gemeckert :D

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    3. Hallo Rose!
      Ich kann verstehen was du meinst - so kritisch hatte ich nicht darüber nachgedacht, muss ich da zugeben. Aber was mir jetzt auch noch eingefallen ist bzw ich heute echt bemerkt habe: man macht damit irgendwie eine richtige Auszeit. Nicht nur im Kopf sondern auch irgendwie mmmh... Gewohnheitsmäßig - man "entschlackt" quasi seine Gewohnheiten. Ich habe heute meine erste Tasse Kaffee und das erste Brot richtig geschätzt wieder und ganz neu wieder geschmeckt und erlebt.
      Mein Beitrag heute über die Säfte war auch der letzte, der mit der Saftkur zu tun hat - versprochen :-)

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  2. Liebe MucVeg

    Ich habe auch lange mit dem Gedanken gespielt, diese Safterfahrung zu machen. Sicher war ich mir nicht, wie mein Körper darauf reagieren wird oder kann, aber nachdem ich deinen interessanten Beitrag gelesen habe, bin ich eigentlich guter Dinge, das Ganze mal auszuprobieren. Ich bin wahrscheinlich, genau wie du, eher nicht daran interessiert, wie "detox" diese Aktion tatsächlich ist, sondern an dem Gefühl des in-sich-hinein-Hörens und die Wahrnehmung des eigenen Körpers zu intensivieren. Für mich gehört das Ausprobieren verschiedener Dinge zu einer Reihe spannender Erfahrungen, die ich für mich in Zukunft festgelegt habe. Daher möchte nach dem Safttrinken auch mal auf die feste Variante umsteigen, also eine Woche oder so nur Obst und Gemüse essen. Bier geht natürlich weiterhin :). Warum machen hier einen auf Klugscheisser machen und Dinge in Frage stellen, die nicht in ihr kleines, verkümmertes Weltbild passen ("Es gibt keine Schlacken"), versteh ich nicht, denn sicherlich sind die Ansätze vieler "Anbieter" solcher Kuren nicht grundsätzlich der Gesundheit der Tester, sondern vorwiegend monetärer Art. Trotzdem kann jeder selbst beurteilen, ob er gewisse Dinge nicht auch der eigenen Erfahrung wegen ausprobiert und diese mit den eigenen Worten beschreibt und sich nicht bei jedem Pups um die Definition kümmert. Die Beiträge sollen ja vor allem den Leser unterhalten und Mut zusprechen. Es kann sich wohl niemand von Unwissenheit freisprechen und ob es nun Schlacken sind oder sonst irgendwas, das dem Körper einen gutes oder auch schlechtes Gefühl bereitet, spielt meiner Meinung nach keine Rolle. Das Wissen von heute ist nicht das Wissen von morgen!


    Liebe Grüße aus Hamburg
    Annenym

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    1. Hey Leute kriegt euch mal wieder ein! Hier geht es doch nicht um das nächste Fußballergebnis der Weltmeisterschaft oder den Weltfrieden, sondern nur um eine Saftkur. Warum soll man das nicht mal ausprobieren und seine Eindrücke anderen mitteilen? Also liebe Blooger macht weiter mit allem was euch interessiert, probiert es aus, teilt uns eure Erfahrungen mit und streitet meinetwegen auch ein bissel darüber. Das ist allemal besser als im alltäglichen Mief zu verkümmern. O.K.?
      Landei

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  3. Danke für deinen Bericht. Mich hat diese Kur auch schon die ganze Zeit gereizt, doch bei den Preisen (die ich für absolut gerechtfertigt ansehe!) habe ich mich dann anders entschieden. Vielleicht werde ich mir diese Säfte einfach selbst herstellen.
    Was mich aber auch noch ein wenig davon abhält ist meine Arbeit. Ich habe ja nun keinen Bürojob, sondern einen richtigen Knochenjob. Ich muss heben, laufen, den ganzen Tag stehen, also körperlich wirklich Höchstleistungen bringen. Ob ich das mit Saft auch schaffe? Entgiften würde mir sicher mal wieder gut tun....
    Na, auf jeden Fall danke für deinen Bericht :)

    Liebe Grüße,
    Sandra

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    1. Hallo Sandra!
      Es freut mich, dass dir der Bericht etwas weiter geholfen hat! :-) Also ich muss ehrlich sagen, dass ich zu keiner großen körperlichen Anstrengung fähig gewesen wäre. Leichtes Yoga hat mich bereits zum Schwitzen und Pusten gebracht. Vielleicht solltest du (wenn du das machen möchtest und gleichzeitig deine Arbeit fortführen) eine Gemüsesuppe täglich mit einbauen... Aber ein Experte bin ich da auch nicht.
      Liebe Grüße!

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