Freitag, 15. Juli 2011

Neulich, im Biergarten...

...als es das Wetter noch zuließ! Das ist der große Vorteil Münchens: Die charmante, gemütliche Biergarten-Mentalität. In welcher anderen Stadt sitzen bereits bei den ersten warmen Sonnenstrahlen die Menschen draussen in den Cafés, noch dick eingepackt in Jacken und mit Decken, recken gierig ihre mit Sonnenbrille besetzten Nasen gen Süden und schlürfen genussvoll den ersten Aperol Sprizz oder Hugo? Und in welcher Stadt sonst drängen die Menschen bei Sonnenschein nach Arbeitsschluss unter Kastanien, versammeln sich auf Holzbänken und -tischen in gemütlichem Beisammensein, tolerieren schreiende Kinder im Hintergrund oder langsamen Service - denn das Leben ist doch so schön!

So packte es uns auch vor kurzem und anstatt auf der heimischen Couch zu lümmeln, trafen wir uns nach getaner Arbeit im nächstgelegenen Biergarten "Zum weißen Bräuhaus" auf eine frische Maß Helles. Mittlerweile überrascht es mich nicht mehr, mitten in der Woche die Menschenmengen in den Biergärten zu sehen. Trotz der Fülle herrscht eine ganz bestimmte Stimmung - Feierabend, Zusammentreffen, mit dem Arbeitstag abschließen. Und auch der Service, der durch die Fülle an Besuchern entsprechend entschleunigt wird, trägt ungemein zum Entspannen bei.

Nachdem der erste Durst gestillt und die Speisekarte gesichtet war (sehr schade: Früher gab es hier eine Kategorie "Wenn oaner koan Fleisch moag", die anscheinend weichen musste), bestellten wir beide "Kärntner Bärlauchnudeln auf Tomatenspiegel mit gehobeltem Parmesan" (7,60€). Ich stellte mir dabei ein Nest aus grünen Bandnudeln auf einem Spiegel passierter und noch leicht stückiger Tomatensoße vor... Nun ja, was serviert wurde entsprach nicht ganz dieser Vorstellung, war aber nicht unbedingt sehr viel schlechter.
Die mit (viel zu wenig) Bärlauch (und Frischkäse?) gefüllten Nudeln waren zwar selbstgemacht, hätten aber definitiv mehr Bärlauch gebraucht, um ihrem Namen auch wirklich gerecht zu werden. Und der Tomatenspiegel war eine Enttäuschung - hier wurde scheinbar dem einfachen Konzept "Dose aufwärmen und rauf auf den Teller" gefolgt... Dabei ist eine selbstgemachte Tomatensoße nun wirklich keine Schwierigkeit. Aber wahrscheinlich liegt der Fokus des Biergartens nicht auf den vegetarischen Gerichten (da diese ja nun auch keine eigenständige Kategorie mehr in der Speisekarte darstellen)... Außerdem sollte man im Biergarten wohl keine Haut Cuisine erwarten. Den Fleischfreunden sei aber noch zu sagen, dass auf einem riesigen Grill diverses Bratgut angeboten wird.

Hoffentlich kommt also der Sommer bald wieder hervor... denn es gibt noch sooo viele Biergärten zu entdecken - vor allem am kommenden Sonntag, den 17. Juli, denn da findet der jährliche Kocherlball am Chinesischen Turm statt! Ich hoffe, ich schaffe es pünktlich, aufzustehen und mich ins Dirndl zu quetschen... ;-)

1 Kommentar:

  1. Die bayerische Gemütlichkeit, sie lebe hoch, hoch, hoch! Und 7 Bier sind doch auch eine Mahlzeit...

    MaPa

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