Nachdem wir zufällig bei einem Einkauf in Schuhbeck's Gewürzladen DEN Alfons Schuhbeck in voller Montur live erblickt hatten und einen Tag später ihn beim Eisauschank in seinem Eisladen nochmals sahen, ließ ich mich zu einer Mittagspause während unserer Radltour durch München im Schuhbeck's Orlando überreden. Prompt saßen wir da, ging er mit einem "Guten Morgen" direkt an unserem Tisch vorbei. Schon ein komisches Gefühl, wenn man denjenigen sonst nur aus den diversen Kochshows kennt und sooo viel über ihn gehört hat...
Innen ist ja alles sehr pompös eingerichtet, während es draussen dezent rustikal und gemütlich ist. Im Schatten, mit einer leichten Brise saßen wir auf dem Platzl mit Blick aufs Hofbräuhaus und - natürlich - die Südtiroler Stuben.
Die gut klingende Speisekarte machte die Auswahl zumindest für meinen Freund recht schwer - außer Salat und Pfifferlingsuppe gab es allerdings nur zwei vegetarische Hauptgerichte - Pasta aglio olio und Pasta mit Trüffel... Die charmante Bedienung (nie im Leben hätte ich gedacht, dass wir mit "meine Lieben" angesprochen würden) konnte mir auf meine Nachfrage hin auch keine andere vegetarische Hauptspeise anbieten, also wählte ich die "Linguine mit Trüffel, a bisserl Gemüse und Parmesan", während sich mein Freund für Zanderfilet auf getrüffeltem Spinat und Röstkartoffeln entschied.
Egal, was ich alles bisher über Schuhbeck gehört habe - von Kochen, Gewürzen und Kompositionen versteht der Mann auf jeden Fall etwas - als unsere Gerichte kamen waren wir beide über den "Schaum", der intensiv nach Trüffel schmeckte, positiv überrascht. Insgesamt war alles sehr schön angerichtet und die Größe der Speisen überhaupt nicht so, wie wir es in den beiden "Gourmet"-Restaurants erlebt hatten.
Die Pasta war exakt al dente - für manche wäre sie vielleicht zu bissfest gewesen, aber genauso mag ich das. Für gewöhnlich würze ich auch nach, aber das brauchte ich in diesem Fall überhaupt nicht. Ich bin zwar ein Fan von Gemüsesoßen und das "bisserl Gemüse" sah zunächst auch nach wenig aus, aber mehr brauchte ich erstaunlicher weise doch nicht. Das bissfeste Gemüse (Karotten, Zucchini und Rettich) gab der Pasta zwischendurch kleine Frische-Kicks und durch den getrüffelten Schaum wurde das Gesamte irgendwie leicht.
Auch mein Freund war von dem Fisch und seinen Beilagen begeistert und merkte gleich an, dass wir den Spinat ja auch einmal so zubereiten könnten.
Für Nicht-Vegetarier bietet die Speisekarte im Orlando zahlreiche verlockende Speisen, aber als Vegetarier kann man halt leider nur zwischen Pasta und Salat wählen - der einzige Wermutstropfen für mich. Preislich sind die Gerichte den Münchner Verhältnissen entsprechend (13,80€ für die Linguine und 17,80€ für den Zander), aber nicht die allerhöchste Preisklasse. Geschmacklich sind die Preise aber auf jeden Fall gerechtfertigt.
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