Das fünfte Ox-Kochbuch von den Kochen ohne Knochen-Machern war ebenfalls eins meiner ersten Kochbücher, weil es mir mehrfach von anderen veganen Bloggern empfohlen wurde und weil es super Rezensionen hat. Die Besonderheit an dieser Ausgabe (weswegen ich mich auch für sie entschieden habe): Alle Rezepte sind vegan. Soweit ich weiß, sind in den vorherigen Kochbüchern auch vegetarische Rezepte enthalten, aber 100% sicher bin ich mir da nicht. In dieser Ausgabe jedenfalls ist alles vegan.
1. Rezepte
Dieses knallige Kochbuch ist voll bepackt mit über 200 veganen "Punk-Rezepten" - da wird deutlich, aus welcher Zeit die Autoren Uschi Herzer und Joachim Hiller stammen. Die Rezepte sind unterteilt in Salate, Suppen, Snacks, Hauptgerichte, Nachgebautes, Aufstriche und Süßes. Am Anfang gibt es noch eine Einleitung, wie und warum man vegan leben kann und anschließend ein knappes Einmaleins der veganen Ernährung - also Vitamin B12, Jod, Powerpaket Nuss etc. Die Erklärungen sind nicht umständlich lang, sondern bringen es auf den Punkt. Wer das sowieso schon alles weiß, kann diese vier Seiten schnell überblättern.
2. Design/Bildgestaltung
Als Zwischenseiten zur Ankündigung des nächsten Kapitels tauchen immer wieder Zeichnungen mit kleinen, witzigen Männchen auf. Das spiegelt auch das gesamte Buch wieder - sowohl die Gestaltung, als auch die Rezepte sind locker (geschrieben). Hier wurde auf jeden Fall kein Platz geschenkt. Wer Weiß-Ästhet ist, dem wird das Buch wohl nicht gefallen, weil teilweise bis zu vier Rezepten auf einer Doppelseite abgebildet sind. Die wenigsten Rezepte haben leider ein Bild. Ich muss ja sagen, dass ich ein Fan davon bin, ein Bild vor mir zu haben, um mich inspirieren zu lassen.
3. Alltagstauglichkeit
Was mir ein wenig fehlt sind Zeitangaben. Damit ich ein Gefühl habe, ob ich das Gericht nach Feierabend schnell kochen kann oder ob ich mir dafür lieber am Wochenende ausreichend Zeit nehme. Aber ansonsten schließt sich dieses Buch an Sarah's an, denn sämtliche Zutaten sind bekannt und einfach zu beschaffen (zumindest in einer Großstadt mit Biomarkt, nehme ich an).
4. Geschmack
Ich habe schon einige Rezepte aus dem Buch nachgekocht, aber irgendwie komme ich mit den Berichten darüber gar nicht nach. Eines meiner ersten war auf jeden Fall die Pasta mit karamellisierten Maronen und Rosenkohl - ein Traum! Ich bin ja eigentlich überhaupt gar kein Fan von Rosenkohl, aber seitdem kann ich mit mit dem grünen Mini-Kohl anfreunden. Mein langzeithighlight ist der lecker-schmecker-Schokokuchen aus dem Buch - denn das Rezept ist so ähnlich wie das Schokokuchenrezept von meiner Mama und weckt somit ganz viele schöne Kindheitserinnerungen. Mittlerweile habe ich das Rezept noch etwas abgewandelt und mache auch Muffins draus - die Rezepte sind also lecker und gleichzeitig flexibel.
5. Umsetzung
Die Rezepte sind meist total witzig-cool geschrieben. Da geht es los, dass man das Popeln einstellen und sich die Hände waschen muss und auch die "echten" Zubereitungsschritte sind verständlich und einfach erklärt. Leider muss man auch hier bei einigen Rezepten umblättern beim Kochen, aber dafür sind es eben auch über 200 Rezepte geworden auf 185 Seiten.
6. Preis/Leistungsverhältnis
Das Buch mit den über 200 Rezepten (!) kostet nur 9,90 Euro. Ich finde dieses Verhältnis ideal - da brauch ich auch nicht ein Foto von jedem Rezept und Blätter gern auch mal beim Kochen um. Denn die Zubereitungsschritte sind so einfach erklärt, dass man meist kein Foto braucht, um sich die Speise auf dem Teller vorzustellen.
Mein Fazit:
Die Rezepte sind toll, es sind vor allem kreative Hausmannsgerichte mit einem kleinen Twist, würde ich sagen. Die knapp 10 Euro kann man als Anfänger gern investieren, weil man mit diesem Kochbuch einfach gleich eine Riesenladung an leckeren und einfachen Rezepten erhält.
Das Kochbuch klingt nach einem Werk, dass ich gut meinem Mann schenken kömnnte, lustig ist schon mal gut und einfach klingt wohl auch nicht schlecht. Die überwiegende Abwesenheit von Fotos könnte Kochanfänger vielleicht irritieren, aber bei diesem Preis (und mit dem Hintergrund) ist schon klar, dass nicht in Hochglanzfotos investiert wurde.
AntwortenLöschenVielen Dank für die schöne Rezension.
Natalie