In der New York Times erschien am 5. Januar der Artikel "How
Yoga can weck your body" von dem Autor William J. Broad (dessen
Buch, "The Science of Yoga: The Risks and Rewards" kommenden Monat
veröffentlicht wird). Darin beschreibt der Autor die Gefahren des Yogas -
dass zu viel Ego und zu viel Leistungsdruck die Yogi-Neulinge in ihrem
Wetteifer mit dem Mattennachbarn in Positionen treibt, welche im
untrainierten Zustand eher schmerzend sein können als wirklich
hilfreich. Broad selbst hat sich scheinbar in der Position
Parsvakonasana (Winkelhaltung) schwer verletzt und Jahre für die
Rehablititation gebraucht. Entsprechend führt er zahlreiche
erschreckende Verletzungs-Beispiele auf, schreibt von Gehproblemen,
halbseitigen Lähmungen, Schlaganfällen, Quetschungen... alle
hervorgerufen durch Yoga.
Da Yoga momentan Trendsport ist
(in Amerika stieg die Anzahl der Yoginis von 4 Millionen in 2001 auf ca.
20 Millionen im Jahr 2011) und sich größerer Beliebtheit erfreut,
steigt natürlich auch die Gefahr der Verletzung durch
nicht-"aufgeklärte" Yoginis. Der Grund für den großen Zuspruch sind die
zahlreichen positiven Eigenschaften, die Yoga mit sich bringt: es kann
beruhigen, heilen, beleben und stärken, aber auch den Blutdruck senken
und chemische Reaktionen im Körper hervor rufen, die wie Antidepressiva
wirken.
Der Hauptfokus des Artikels liegt auf dem New Yorker
Yoga-Lehrer Glenn Black, den man laut Broad aufsuchen sollte, wenn man
vom Yoga eine schwere Verletzung davon getragen hat. Denn dieser Lehrer
unterrichtet seine Schützlinge darin, auf sich selbst zu achten und ein
Bewusstsein für seinen Körper zu entwickeln, denn dies sei wichtiger,
als durch endlose Positionen zu eilen, nur um am Ende sagen zu können
dass man sie schon gemacht hat. Entsprechend hart nimmt er seine Schüler
im Unterricht ran - denn jeder soll selbst entscheiden, wie viel
Drehnung oder Drehung gut für einen ist.
Das Wichtigste, so Black, sei das Ego - davon soll man sich beim
Yoga lösen. Darauf sollte ein guter Yoga-Lehrer laut Broad und Black
immer wieder aufmerksam machen. Denn Yoga ist kein Leistungssport mit
kompetitiven Charakter. Und das ist das, was ich an Yoga so mag. Auf der
Matte darf ich so sein, wie ich bin. Ich möchte jede Pose bewusst
erleben, in meinen Körper hinein horchen und ganz ganz langsam
Veränderungen wahrnehmen.
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