Sonntag, 4. November 2012

Zest - einfach vegantastisch

Wir verbrachten ein paar schöne Tage bei (omnivoren) Freunden in Leipzig (an dieser Stelle muss ich wieder einmal meine Freude über das positive Interesse ausdrücken, das wir auch schon in Berlin erlebten - da wird recherchiert, da werden interessierte Fragen gestellt... Danke für die Offenheit!!!). Nach einigen kulinarisch-veganen Streifzügen (zum Beispiel zum Cupcake-Café L.E. Cupcake oder ins Deli oder in die Vleischerei... - Beiträge folgen!) sollte ein gemeinsamer Besuch im veganen Restaurant Zest (Connewitz, Bornaische Straße 54) der "krönende" Abschluss sein.
Bereits letztes Jahr hat mein Freund ihnen zu Weihnachten einen Gutschein für's Zest geschenkt und seitdem planten wir, gemeinsam das online vielgelobte Restaurant zu testen.
Als wir nun unseren Trip nach Leipzig planten, fragten unsere Freunde, ob wir uns nicht einen Plan B für's Zest überlegen sollten - sie seien schon einmal kurz dort und gar nicht begeistert gewesen... nach dieser Nachricht waren wir beide ziemlich überrascht - vor allem hatten wir uns voll auf das Zest gefreut. Aber als wir dann gemeinsam in Leipzig waren, stellte sich heraus, dass die beiden gar nicht im Zest tatsächlich essen waren, sondern lediglich kurz hineingeschaut hatten. Also Plan A und Zest!

Das Restaurant liegt in einem der neuen Szeneviertel Leipzigs: Connewitz - ein vielgestaltiges Viertel, das berühmt-berüchtigt ist durch mit Parollen beschmutzte Wände und Krawall der scheinbar großen alternativen Szene Leipzigs. Durch das große Schaufenster sieht man bereits das gesamte Restaurant - rote Backsteinwände, schwere Holzmöbel und Wasserleitungen, die in Lampen umfunktioniert wurden.


Die Speisekarte - in alten Buchhüllen eingelegt - wird alle zwei Monate aktualisiert und ist gefüllt mit international inspirierten Gerichten, die kreativ und außergewöhnlich klingen. Die Auswahl fiel uns allen entsprechend ziemlich schwer... Letztendlich entschieden sich unsere Freunde für das Sojasteak mit Calvados-Grüner-Pfeffer-Apfelkrem und doppelt gebackenen Kartoffeln mit grünen Bohnen in Zitronenbutter sowie die Fusilli in Manzanilla-Mandel-Krem mit kandierten Rosmarinschalotten und mit Rucola-Limonen-Frischkäse gefüllter, gegrillter Zucchini. Das Sojasteak war ratzfatz vom Teller - ich hatte Bedenken, ob unser omnivorer Freund auch tatsächlich satt wurde - aber scheinbar war es einfach nur lecker! Und auch die Krem bei der Pasta war "voll lecker - übelst!" - alle, die gekostet haben, waren total begeistert (nur scheinbar ist der Service solch Lob gewohnt oder hat unsere Begeisterung nicht richtig verstanden, jedenfalls blieb er ohne jede Regung...).


Mein Freund hatte für sich die gratinierte Kartoffelkugel, gefüllt mit falschem Hasen und überbacken mit Zitronen-Sonnenblumenkern-Krem entschieden. Dazu bekam er Spinat-Quitten-Gemüse und einen warmen Salat aus weißen Zwiebeln. Zum Glück ließ auch er mich kosten - denn es schmeckte vegantastisch!
Ich selbst bestellte die Fedelini in Knoblauchsahne mit sautierten Mangold, frittierten Kapern, einer Feigen-Paranuss-Tapenade und gebackenem Rotweintofu. Der Tofu war total aromatisch, würzig und ich musste aufpassen, dass mein Freund nicht davon alles stibitzte! Lecker, lecker, lecker... jetzt, wo ich darüber schreibe und wieder daran denke, läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen!
Also, wer sich diese geilen Geschmacksexplosions-Kombinationen ausdenkt, ist wahrlich ein kreativer, begnadeter Koch - fanden wir alle!

Obwohl wir alle - und vor allem mein Freund und ich nach zwei Tagen gefühltem Nonstop-Essen in Leipzigs veganen Cafés und Imbissen - glücklich, zufrieden und vor allem satt waren, lockten die Dessertteller auf den benachbarten Tischen... Vor allem - wenn die Hauptgerichte schon so verdammt lecker waren, wie würde dann das Dessert erst sein!?
Nach einigem Hin und Her bestellten wir tatsächlich noch Dessert - mein Freund wählte der/die/das Trifle aus glasierten Quitten, Tonkabohnen-Mousse und Haselnußstreuseln, unsere Freundin entschied sich für Vanille-Soja-Eiskrem mit Orangen-Karamell und ich bestellte den warmen Schokoladen-Sojaquark-Fudge-Brownie, der auf der Zunge zerlief... Die Desserts begeisterten (wieder mal) nicht ur optisch, sondern auch geschmacklich - so dass wir letztendlich unsere Teller in die Mitte stellten und jeder von jedem Tellerchen aß... mmmh...



Also mein Freund und ich sind uns sicher - einen Ausflug nach Leipzig ist das Zest auf jeden Fall wert und auch unsere Freunde haben beschlossen, bald wieder hinzugehen...

5 Kommentare:

  1. Oho da hat wer lecker gegessen o: Toll sieht das alles aus.. <3

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  2. Ich wohne gleich um die Ecke vom Zest und laufe jeden Tag dran vorbei, drinnen war ich trotzdem noch nicht, weil mich die Preise etwas abschrecken. Dennoch steht es fest auf der to-do-List, denn ich hab schon sehr oft gehört, dass es dort sehr fein schmeckt. Also danke, dass du dies noch einmal bestätigt hast, vielleicht klappt's bei mir ja dieses Jahr noch. : )
    Ach, und das mit dem regungslosen Verhalten des Personals darf man bestimmt nicht falsch verstehen. Das gehört irgendwie zur Connewitzer Coolheit dazu, an die ich mich nach 5 Jahren in diesem schönsten Viertel von Leipzig immer noch gewöhnen muss. : )

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  3. YUMMI!

    Bei mir gab's heute Sojasteak mit Bohnen, doppelt gebackenen Kartoffeln und Apfelkrem. Und da soll nochmal einer sagen fleischlos macht nicht glücklich. :) Also es war sehr sehr lecker. Und auch für mich als nicht-veganer ein Erlebnis! Ich hab ein paar Fotos von dem leckeren Hauptgang und dem auch überüberausleckeren Dessert hier: http://www.leipzig-leben.de/zest-leipzig/ Ansonsten bleibt nur jedem, selbst einmal zu probieren, ob er mit der veganen Küche etwas anfangen kann. Von mir gibt es auch beide Daumen hoch!! :)

    LG Adelina

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  4. Ich war Anfang der Woche dort: Sojasteak / Calvados-Grüner Pfeffer-Apfelkrem / doppelt gebackene Kartoffeln / grüne Bohnen in »Butter« habe ich gewählt:
    Die Soße war prima, das "Sojasteak" schmeckte nach Pappdeckel. Wenn ich beim Panieren noch Semmelbrösel, Ei und mehl übrig habe, mische ich es und hau es mit in die Pfanne - viel Geschmack kommt da nicht raus - und recht trocken ist es auch - das meine ich mit Pappdeckel.
    Meine Mitesser (alle 4 haben verschiedene Speisen bestellt) waren ebenfalls durch die Bank enttäuscht, dazu kleine Portionen zu hohen Preisen.
    Der einzige Lichtblick: das gute fränkische Hübner Bier!

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    1. Hallo Graubart!
      Das ist schade zu hören, dass es euch nicht geschmeckt hat. Hast du dein Feedback auch an das Zest-Team weitergegeben? Nur so können sie ja besser werden :-)
      Ich selbst war seit meinem Besuch dort vor zwei Jahren leider nicht noch einmal dort.

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