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Dienstag, 18. Juni 2013

Stammesritual. Oder: Eine bairische Tradition

Was macht einen typischen Münchner aus? Natürlich der Dialekt (wobei die Münchner ja kaum boarisch sprechen). Sein Zamperl. Die Lederhosen bzw. das Dirndl (natürlich gibt es noch ganz viel mehr, ich will die Münchner nicht auf diese drei Faktoren beschränken) und man findet ihn/sie zumeist beim traditionellen Weißwurstfrühstück. Diese boarische Tradition ist wohl besonders in München sehr beliebt. Zum original Weißwurstfrühstück gehören Weißwürste, Brez'n, süßer Senf und die Halbe. Ich selbst habe noch nie eine Weißwurst gegessen, da ich ja als Vegetarier nach München zog und habe dieser Tradition bisher entsprechend noch nie beigewohnt.
Nun werden die veganen Lebensmittelkünstler aber immer kreativer und besser, so dass es mittlerweile sogar vegane Weißwürste von diversen Anbietern gibt. Wir hatten bereits seit unserem Besuch im Vegan Wonderland in Dortmund eine solche Packung im Kühlschrank, fanden aber bisher einfach nicht die passende Gelegenheit (oder den Mut), sie zu testen.

Und nun hatten uns am vergangenen Wochenende liebe Freunde zum zünftigen Weißwurstfrühstück geladen - traditionell natürlich noch vor 12 Uhr - so konnten wir unsere Weißwürste von Vegourmet gleich mit denen von Ulmafit vergleichen.
Wir speisten bei zauberhaftem Sommerwetter draussen, der Tisch war reich bedeckt mit frischen Brezn, Obst und süßem Senf - und natürlich mit den veganen Weißwürsten sowie der obligatorischen Weißbier-Halbe (alkoholfrei).
Beide Weißwürste schmeckten würzig nach frischen Kräutern - charakteristisch für Weißwürste, wie ich als Neuling aufgeklärt wurde. Sie sind dafür nicht so schwer wie die "echten" und da kann man locker sagen "oane no". Am Ende waren es ganz viele Weißwürste und Brez'n und der Spaziergang an der Isar dringend notwendig. Hach, jetzt fühl ich mich wie ein echter Münchner.



Donnerstag, 12. Juli 2012

So ein Schmarren...

Kaiserschmarren ess ich eigentlich fast ausschließlich im Winter. Wenn Schnee liegt. Und eigentlich bin ich (wie ja bereits gesagt) auch kein Süßspeisen-Fan. Vor allem im Sommer. Aber eigentlich zählt eigentlich auch nicht immer.
So beispielsweise letztes Wochenende - da unternahmen wir im Rahmen eines Geburtstags eine (Kindertaugliche) Wanderung vom Spitzingsee hinauf auf die Schönfeldhütte. Das letzte Stück hinauf auf die Hütte war bereits eine besondere Erfahrung, denn wir gingen mitten durch eine Kuhweide. Und so teilten wir uns den Weg mit braungescheckten Kühen.

In der urigen Hütte angekommen war gleich ganz klar - ich würde den karamellisierten Kaiserschmarren nehmen, denn den hatte das Geburtstagskind Katja empfohlen. Und was kam war ein Traum - fluffig, leichter Kaiserschmarren-Teig mit einer karamellisiert-knackig-süßen Kruste (zwischendrin leider Rosinen, aber die stachen nicht so doll hervor). Dazu wählte ich die Variante mit Apfelmus, aber auch der Schmarren mit Zwetschgenkompott sah verlockend gut aus... Da lohnt(e) sich der Aufstieg!

Samstag, 21. April 2012

Käsespätzle mit Fenchel

Schon lange wollte ich eine Ökokiste probieren, mit der Hoffnung, auch mal bisher unbekanntes Gemüse verarbeiten zu müssen. Denn wenn ich ehrlich bin, kaufen wir doch immer wieder das selbe, bekannte Gemüse bei unserem wöchentlichen Einkauf. Das Münchner Stadtgebiet wird von vier Ökokisten betreut - dadurch werden die Anfahrtswege optimiert und somit letztendlich Benzin gespart und die Umwelt geschont. In unserem Stadtviertel beliefert die Tagwerk Ökokiste. Sie arbeitet mit ökologisch wirtschaftenden Landwirten der Umgebung zusammen und erhält damit Bio-Gemüse und Bio-Obst direkt aus der Region. So wird gleichzeitig die regionale Landwirtschaft unterstützt, indem diese Betriebe besser planen können und wir als Endverbraucher erhalten erntefrische Produkte, die nur kurze Lieferwege hinter sich haben. Damit ist es quasi ein Bio-Lieferservice direkt vom Feld in die Küche.
Nun erhielten wir also endlich unsere allererste Probekiste mit Obst und Gemüse (für 14 Euro). Mit dabei waren Auberginen, Blattsalat, Fenchel, Mango, Bananen, Äpfel und Schnittlauch - eine bunte Mischung, die ich so garantiert nicht gekauft hätte (zumal mein Freund kein Fan von Fenchel ist bzw. ich normaler Weise weder Bananen noch Auberginen-Fan bin...). Aber das war ja Sinn und Zweck dieses Tests: Dass wir Gemüse erhalten, welches wir normaler Weise nicht kaufen würden, um so auch mal neue Rezepte ausprobieren zu müssen. Gesagt getan.

Der erste Versuch waren Käsespätzle mit Fenchel und Kräutern - ein Rezept, das ich in der Zeitschrift "Köstlich Vegetarisch" (Heft 1/2011) gefunden hatte. Ich habe es etwas angewandelt und fertige Vollkornspätzle verwendet anstatt selbst welche zu machen (diese schwäbische Handwerkskunst habe ich noch nicht gewagt zu erproben). Das Ergebnis hat meinem Freund und mir sehr gut geschmeckt - durch die Parmesan-Semmelbrösel-Kruste erhält das Gericht eine knusprig-würzige Note und der Fenchel "erleichtert" die sonst recht schweren Käsespätzle.

Zutaten (für 2 Personen)
- 400g (Vollkorn-)Spätzle
- 1 große Fenchelknolle
- Petersilie
- 25g Semmelbrösel
- 50g Parmesan
- 4 EL Orangensaft
- 2 EL Milch
- etwas Butter
- Salz, Pfeffer

Zubereitung
Den Fenchel putzen, vierteln (Stunk entfernen und das Fenchelgrün kleingehackt aufheben) und in dünne Streifen schneiden. In etwas Butter in einer Pfanne anschwitzen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Orangensaft ablöschen. Anschließend zugedeckt ca. 10 Minuten bei schwacher Hitze schmoren lassen. Den Backofen auf 220°C vorheizen. Den Parmesan reiben und mit dem Fenchelgrün, der klein gehackten Petersilie, den Semmelbröseln und der Milch mischen. Die Spätzle und das Fenchelgemüse abwechselnd in einer Auflaufform schichten und zum Abschluss die Parmesan-Mischung darüber geben. Ca. 5-10 Minuten (bis gold-gelb) im Ofen backen und genießen.


Sonntag, 2. Oktober 2011

Kaiserschmarrn-Brunch auf der Wiesn

Schon immer lockte mich das Schlossähnliche Zelt "Cafe Kaiserschmarrn" von Rischart. In diesem Jahr nun konnte ich das erste Mal meinen Freund überreden, den Kaiserschmarrn im Zelt tatsächlich zu testen.
Also zogen wir am vorletzten Wiesntag mit den Massen los zum Oktoberfest und schlugen zur optimalen Brunchzeit dort auf.

Bei den Menschenmassen befürchtete ich schon, dass wir keinen Platz mehr bekommen würden, aber die Sorge war unbegründet.

Recht übermütig bestellten wir einen klassischen Kaiserschmarrn (mit Apfelmus für 11,80€) und einen Kaiserschmarrn mit Marille (12,80€) und waren von den Portionen regelrecht geplättet - aber sie sahen soooo gut aus! Und so schmeckte das ganze auch - fluffig, saftiger Teig und dazu eine pikante Marillensoße bzw. frischer Apfelmus.

Die Preise für Kaffee und Apfelschorle (beides 5,60€) sind ebenfalls recht happig - aber anscheinend funktioniert das Preissystem zur Wiesn so...

Zum Glück bekamen wir eine Schachtel, um die Reste mitzunehmen, denn wir beide haben trotz gutem Willen unseren Kaiserschmarrn nicht geschafft - obwohl es soooo lecker war...

Zwei Dinge, die ich gelernt habe: Bei der nächsten Wiesn genieße ich den Kaiserschmarrn draussen, denn da gibts für 7,40€ ne kleine Portion (und die Große kostet 9,40€) bzw. wenn wir wieder ins Zelt gehen sollten, dann wird eine Portion geteilt.

Donnerstag, 8. September 2011

Neulich, beim dicken Mann im Biergarten

Bevor die Biergarten-Saison endgültig zu Ende geht noch schnell ein Nachbericht über den Biergarten vom kleinen Brauhaus Dicker Mann.

Dort machten wir spontan auf einer Radtour Mittags Halt - schließlich lockt das Brauhaus mit dem Slogan "Dicke Männer braucht das Land"... nun ja, das ist mir sympathischer als size-Zero-Models ;-)
Aber egal! Auf jeden Fall bestellt sich mein Freund einen "dicken Börgermeister mit spezial BBQ-Soß, Käs, Tomaten, Wirtshaus Pommes und Salat" von dem er restlos begeistert war. Die Brötchenhälften wohl beidseitig angebraten und das Fleisch anscheinend sehr gut gewürzt.

Ich musste die Karte zwei Mal lesen, bevor ich alles verstanden habe und bestellte schließlich eine "dicke Ofenkardoffe mit Kräuterquark, an Salat und geriebenem Käs und Röstzwiefe". Die Röstzwiebeln und auch der Quark waren total lecker.

Die vegetarischen Gerichte sind hier zwar wirklich rar, aber innen ist das Brauhaus total urig gestaltet - dick mit Holz vertäfelt und vielen Brezn und Lebkuchenherzen die von der Decke baumeln - so dass wir bestimmt dann irgendwann einmal zurück kommen werden.

Sonntag, 17. Juli 2011

Morgens, halb fünf in München...

Da denkt man, man zählt zu ein paar äußerst wenigen, total verrückten Leuten, die sich am Sonntagmorgen noch bei völliger Dunkelheit und in Tracht aus dem Haus wagen und wird dann bereits auf dem Weg zum Englischen Garten von Radlern in Dirndl oder Lederhosn zum ersten Mal überrascht. Wer kommt schon auf so eine blöde Idee, quasi noch nachts zu Picknicken???
Die zweite Überraschung folgte gleich bei der Ankunft am Chinesischen Turm - ich möchte festhalten, dass wir 4.30 Uhr (in Worten: Morgens (nachts?!), halb fünf mitteleuropäischer Zeit) beim diesjährigen Kocherlball ankamen und wir definitiv nicht die einzigen waren! Wir konnten von Glück sprechen, dass ein paar wagemutige Freunde bereits Viertel vor Vier (!!!!) uns Plätze an den Tischen freihielten, denn es waren bereits Massen da und wurden minütlich mehr. Ich bin gespannt auf die offiziellen Zahlen morgen in den Zeitungen!

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich alles realisiert hatte - da waren Hunderte (Tausende?) von Menschen, saßen im Biergarten am Chinesischen Turm morgens vor fünf Uhr bei Kerzenschein, aßen, tranken Bier, erzählten... Und auch wir hatten einiges (viel zu viel) mitgebracht - beispielsweise vegane Karotten-Muffins (das making-off folgt in Kürze). Zunächst dachte ich, dass es viel zu früh sei, um überhaupt irgendetwas zu essen, aber dann wurden die einzelnen Schmankerl, die jeder mitgebracht hatte herum gereicht und es wurde geschmaust, während dessen es langsam immer heller und völler wurde.

Um sechs Uhr begann dann die Blaskapelle zu spielen und wir versuchten uns zur Tanzfläche vorzuarbeiten, was aber aufgrund der Menschenmassen unmöglich war - die Polka musste warten...


Vier Stunden und trotz zwei Kaffee's später meldeten sich jedoch die schlafhungrigen Augen wieder zu Wort... Aber ich muss sagen, mein erster Besuch bei dem Kocherlball war eine tolle Erfahrung!

Freitag, 15. Juli 2011

Neulich, im Biergarten...

...als es das Wetter noch zuließ! Das ist der große Vorteil Münchens: Die charmante, gemütliche Biergarten-Mentalität. In welcher anderen Stadt sitzen bereits bei den ersten warmen Sonnenstrahlen die Menschen draussen in den Cafés, noch dick eingepackt in Jacken und mit Decken, recken gierig ihre mit Sonnenbrille besetzten Nasen gen Süden und schlürfen genussvoll den ersten Aperol Sprizz oder Hugo? Und in welcher Stadt sonst drängen die Menschen bei Sonnenschein nach Arbeitsschluss unter Kastanien, versammeln sich auf Holzbänken und -tischen in gemütlichem Beisammensein, tolerieren schreiende Kinder im Hintergrund oder langsamen Service - denn das Leben ist doch so schön!

So packte es uns auch vor kurzem und anstatt auf der heimischen Couch zu lümmeln, trafen wir uns nach getaner Arbeit im nächstgelegenen Biergarten "Zum weißen Bräuhaus" auf eine frische Maß Helles. Mittlerweile überrascht es mich nicht mehr, mitten in der Woche die Menschenmengen in den Biergärten zu sehen. Trotz der Fülle herrscht eine ganz bestimmte Stimmung - Feierabend, Zusammentreffen, mit dem Arbeitstag abschließen. Und auch der Service, der durch die Fülle an Besuchern entsprechend entschleunigt wird, trägt ungemein zum Entspannen bei.

Nachdem der erste Durst gestillt und die Speisekarte gesichtet war (sehr schade: Früher gab es hier eine Kategorie "Wenn oaner koan Fleisch moag", die anscheinend weichen musste), bestellten wir beide "Kärntner Bärlauchnudeln auf Tomatenspiegel mit gehobeltem Parmesan" (7,60€). Ich stellte mir dabei ein Nest aus grünen Bandnudeln auf einem Spiegel passierter und noch leicht stückiger Tomatensoße vor... Nun ja, was serviert wurde entsprach nicht ganz dieser Vorstellung, war aber nicht unbedingt sehr viel schlechter.
Die mit (viel zu wenig) Bärlauch (und Frischkäse?) gefüllten Nudeln waren zwar selbstgemacht, hätten aber definitiv mehr Bärlauch gebraucht, um ihrem Namen auch wirklich gerecht zu werden. Und der Tomatenspiegel war eine Enttäuschung - hier wurde scheinbar dem einfachen Konzept "Dose aufwärmen und rauf auf den Teller" gefolgt... Dabei ist eine selbstgemachte Tomatensoße nun wirklich keine Schwierigkeit. Aber wahrscheinlich liegt der Fokus des Biergartens nicht auf den vegetarischen Gerichten (da diese ja nun auch keine eigenständige Kategorie mehr in der Speisekarte darstellen)... Außerdem sollte man im Biergarten wohl keine Haut Cuisine erwarten. Den Fleischfreunden sei aber noch zu sagen, dass auf einem riesigen Grill diverses Bratgut angeboten wird.

Hoffentlich kommt also der Sommer bald wieder hervor... denn es gibt noch sooo viele Biergärten zu entdecken - vor allem am kommenden Sonntag, den 17. Juli, denn da findet der jährliche Kocherlball am Chinesischen Turm statt! Ich hoffe, ich schaffe es pünktlich, aufzustehen und mich ins Dirndl zu quetschen... ;-)
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