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Samstag, 9. März 2013

Blaues Band

Frühling lässt sein blaues Band... nein, das wollte ich mit dem Titel eigentlich nicht ansprechen - sondern das "Blaue Band", welches im Französischen eine Metapher für hohe Kochkunst ist und mit dem heutigen Cordon Bleu verbunden wird. Cordon Bleu mit Pommes habe ich vor meiner Vegetarierzeit als Kind sehr gern gegessen - vor allem ganz oft und gerne mit einer meiner ältesten Freundinnen aus meinem Wohnort.
Deswegen war auch ganz klar, dass ich das Cordon Bleu im Max Pett bestellte, als es im Februar auf der Wochenkarte stand. Meinem Freund ging es ähnlich und wir rätselten bereits beim Genießen im Max Pett, wie man das selbst nachbauen könnte. Nicht ganz ein Monat später rafften wir uns auf, und verwandelten Soja Bigsteaks in Riesendoppeldeckerbigsteaks aka. Cordon Bleu. Beim nächsten Mal werden wir versuchen, die Sojasteaks einzuschneiden und zu Füllen... aber geschmacklich war es vor allem durch den markanten Daiya (Jack Style) und den leckeren Räuchertofu ein Genuss. Dazu stilecht Ketchup und eine Kartoffel-Pilzpfanne.

Cordon Bleu mit Kartoffel-Pilzpfanne
Zutaten (für 2 Personen)
- 2 Soja Bigsteaks
- 1 Räuchertofu
- veganer Käse (zB Daiya)
- Mehl (50g + zum Einmehlen)
- Paniermehl/Semmelbrösel
- 1/2 Pck. Backpulver
- 100ml Sojamilch
- 1 TL Senf
- 2 TL Ketchup
- 400g Kartoffeln
- 200g Pilze
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- Salz, Pfeffer

Zubereitung
Die Soja Bigsteaks in Gemüsebrühe ca. 10-15 Minuten einweichen lassen. In der Zwischenzeit Kartoffeln, Zwiebel und Karotte schälen, Pilze putzen. Die Zwiebel klein würfeln und das restliche Gemüse in Scheiben schneiden. 3/4 des Räuchertofu in Scheiben schneiden, den Rest würfeln.
In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen, Zwiebeln und Tofuwürfel darin anschwitzen. Dann Kartoffel- und Karottenscheiben hinzugeben und ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze braten lassen. Dann die Pilze hinzufügen und alles braten lassen.
Den Ofen auf 200°C vorheizen. Währenddessen für die Nasspanade Sojamilch, 50g Mehl, Senf und Ketchup verrühren und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Die Bigsteaks ausdrücken. Auf das Bigsteak die Räuchertofuscheiben und den veganen Käse geben. Das zweite Bigsteak obenauf und dann diesen "Burger" erst einmehlen, dann mit der Nasspanade ummanteln und schließlich in Paniermehl wälzen. Öl in einer weiteren Pfanne erhitzen und das Doppeldeckerbigsteak darin bei mittlerer Hitze anbraten (ca. 5 Minuten pro Seite). Wenn das Cordon Bleu braun ist, dann für 10-15 Minuten in den Ofen und zusammen mit der Pilz-Kartoffel-Pfanne servieren.




Montag, 17. Dezember 2012

Pasta mit karamellisierten Maronen und Rosenkohl

Ich habe - schon wieder - ein neues Kochbuch. Aber an diesem konnte ich diesmal wirklich nicht vorbei. Es ist auch noch brandneu, denn es wurde erst am 1. Dezember veröffentlicht. Ich spreche von dem fünften Ox-Kochbuch von Kochen ohne Knochen. Darin sind über 170 (in Worten: einhundertsiebzig!) rein pflanzliche Rezepte - laut Beschreibung "für Beginner und Könner, für Veganer, Vegetarier und Allesesser, von simpel bis anspruchsvoll. Von Punks, nicht nur für Punks." Das geht ja schon mal gut los.
Beim ersten, groben Durchblättern fielen mir gleich mehrere Rezepte ins Auge, die ich unbedint demnächst dann testen muss. Den Anfang machte gleich dieses Pasta-Gericht, das ich zusammen mit einer lieben Freundin kochte. Die Zubereitung war echt simpel und auch die Anweisungen im Buch sind top. Wir haben hier und da noch etwas verändert und daraus entstanden ist eine leckere Pasta mit ganz viel Gemüse und Schmackes - genau richtig im Winter!


Pasta mit karamellisierten Maronen und Rosenkohl
Zutaten (für 3 hungrige Personen)
- 300g Tagliatelle
- 200g Rosenkohl (TK)
- 200g vakuumverpackte Maronen
- 1 große Karotte
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Zwiebel
- 200ml Sojasahne
- 200ml Gemüsebrühe
- 1 TL Speisestärke
- 2-3 EL Hefeflocken
- 2-3 TL Magarine
- 1 EL Zucker
- Salz, Pfeffer, Thymian, Muskat

Zubereitung
Den TK-Rosenkohl in etwas Salzwasser auftauen - wenn das Wasser anfängt zu kochen, den Rosenkohl abgießen und kalt abbrausen. Anschließend den Rosenkohl halbieren. Die Maronen sowie Zwiebel und Knoblauch klein hacken. Die Karotte schälen und ebenfalls in ähnlichgroße Stücke wie den Rosenkohl schneiden.
In einem großen Topf in Salzwasser die Pasta nach Packungsanleitung zubereiten. In der Zwischenzeit in einem kleinen Topf etwas Magarine schmelzen und darin den Knoblauch sowie die Zwiebeln andünsten. Die Sojasahne und Gemüsebrühe hinzu und aufkochen lassen. Zwei Esslöffel davon in ein kleines Schälchen füllen und mit der Speisestärke verrühren - dies wieder zurück in den Topf geben und alles einköcheln lassen, bis die Sauce leicht sämig ist. Mit Hefeflocken, Muskat, Thymian, Salz und Pfeffer würzen.
Parallel in einer großen Pfanne (oder einem Wok) ebenfalls Magarine zerlaufen lassen und die Karotten, Maronen sowie den Rosenkohl darin anbraten. Den Zucker darüber streuen und karamellisieren lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pasta abgießen, und zusammen mit der Sauce in die Gemüsepfanne (bzw. Wok) geben und alles verrühren (man kann auch die Zutaten einzeln anrichten).

Dienstag, 23. Oktober 2012

Sauerkraut-Flammkuchen

Mit der letzten Ökokiste bekamen wir einen Beutel frisches Sauerkraut - und beim Anblick dessen kam mir als erstes Flammkuchen in den Gedanken. Sauerkraut selbst verwende ich eigentlich irgendwie nie (und das ist wieder einmal einer der Gründe, warum ich ein Fan von der Ökokiste bin - man kommt dadurch einfach auch mal mit anderen Gemüse- und Obstsorten in Berührung, zu denen man beim normalen Einkauf im Laden nicht zwangsläufig greifen würde!).
Auf jeden Fall recherchierte ich noch eine Weile, was man mit Sauerkraut so alles anstellen kann - und fand beispielsweise diesen Sauerkraut-Burger und diese amerikanischen Reuben-Sandwiches. Aber der Flammkuchen blieb mir im Gedächtnis. Ich hatte zwar weder Flammkuchen bisher gemacht, noch ihn (soweit ich mich erinnern kann) irgendwann gegessen, aber irgendwie wollte ich so etwas einfach mal backen (oder kochen?).
Auf veganpassion fand ich ein Rezept für den Flammkuchen-Teig (hätte ich noch ein paar Tage gewartet, wäre die aktuelle Köstlich Vegetarisch mit dem Hauptthema "Mit Genuss durch den Winter" und dadurch mit weiteren Rezepten für köstlichen Flammkuchen in meinem Briefkasten gewesen, aber das konnte ich ja vorher nicht wissen...). Für die Grundlage probierte ich mich erstmals an einem veganen "Schmand". Und zu dem Sauerkraut gesellten sich dann noch frische Weintrauben und Pilze sowie Chorzio und "Käse" (auch wenn scheinbar traditionell kein Käse auf einen Flammkuchen gehört...). Geschmeckt hat's aber allemal =)

Zutaten (für 2 Personen)
Flammkuchen-Teig
- 250g Mehl
- 1 Pck. Hefe
- 125ml warmes Wasser
- 1 TL Meersalz
- 1 Prise Zucker
- 5 EL Olivenöl

Schmand
- 4 EL Sojajogurt, Natur
- 1 EL Reissahne
- 1 TL Zitronensaft
- 1/2 Knoblauchzehe, gepresst
- Salz, Pfeffer, Muskat

Belag
- Streukäse
- Sauerkraut
- 2 Chorizo, in Scheiben geschnitten
- 100g Pilze, geviertelt
- handvoll Weintrauben, halbiert

Zubereitung
Für den Teig die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und an einem warmen Ort mind. eine halbe Stunde gehen lassen. Anschließend dünn ausrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Den Ofen auf 180°C vorheizen. Die Zutaten für den Schmand in einer kleinen Schüssel zusammen rühren und gleichmäßig auf den Teig streichen. Mit Käse bestreuen und mit Sauerkraut, Weintrauben, Pilzen und den Chorizoscheiben belegen und für ca. 20 Minuten backen.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Wirsingroulade mit Räuchertofu

Mit unserer letzten Ökokiste bekamen wir einen Wirsingkohl mitgeliefert - sehr zur Freude meines Freundes (traditionelle Hausmannskost und so - aber ich muss zugeben, dass es mir mehr und mehr auch zusagt!).
Zunächst suchte ich bei veganr.de nach einem Rezept, aber wirklich angesprochen hat mich da zunächst nichts... Durch Zufall entdeckte ich das vegane Rezept für die Kohlrouladen mit Tempeh in der Rezeptdatenbank des vebu's.  Leider fand ich weder im Alnatura noch im Vitalis Tempeh, also wurde dieser durch Räuchertofu ersetzt - was uns allerdings supergut geschmeckt hat. Die Füllung ist durch den knackigen Wirsing schön frisch. Die würzige Senfsauce war für mich eine absolute Neuheit, hat aber die herzhafte Roulade wunderbar ergänzt. Es hat zwar einige Rouladen gedauert, bis ich die richtige Wickeltechnik drauf hatte, aber jetzt hab ich den Dreh raus, glaube ich. Gereicht hat die Portion übrigens für anderthalb Tage.

Zutaten (für 2 Hungrige)
- 1 Wirsingkohl
- 400g Räuchertofu
- 1 Zwiebel
- 1 TL Kumin
- Pfeffer, Salz
- 200ml Sojasahne
- 1 EL Senfkörner (zermahlen)
- 300 ml Gemüsebrühe
- 1 TL Maisstärke
- 1 EL Senf
- Öl

Zubereitung
Die äußeren Wirsingblätter in Salzwasser 3 Min blanchieren und sofort kalt abschrecken. Beiseite stellen. Den restlichen Wirsing und die Zwiebel klein schneiden. Den Tofu mit einer Gabel zerdrücken. 2-3 EL Öl in einer Pfanne erhitzen, die Hälfte der Zwiebeln und  Tofu darin anbraten und dann den Wirsing hinzugeben. Mit Kumin (Kreuzkümmel), Salz und Pfeffer würzen und unter einem Deckel bei niedriger Hitze 10 Min köcheln lassen (immer wieder umrühren, damit unten nichts anbrennt). Parallel in einem Topf für die Sauce die restlichen Zwiebeln in etwas Öl glasig anbraten, die zermahlenen Senfkörner hinzugeben und Brühe ablöschen. Halb einkochen lassen und die Sojasahne sowie die Maisstärke (unter Rühren) dazugeben. Wieder einkochen lassen und abschließend mit Senf, Salz und Pfeffer abschmecken. Die großen Wirsingblätter mit der Wirsing-Tofu-Masse füllen, rollen und zusammen mit der Senfsauce servieren.

Sonntag, 30. September 2012

Jetzt ist's herbstlich...

... aber das habt ihr mit Sicherheit schon während der letzten Posts bemerkt danke reichhaltiger Suppen und jeder Menge Kürbis... Mein Freund wollte unbedingt mal Grünkohl essen - er kennt das aus seiner Kindheit und traditioneller Weise gab es zum Grünkohl Kartoffeln und den sogenannten Pinkel auf den Familientisch. Ich selbst kannte das Gericht und das Blattgemüse überhaupt nicht und musste erst einmal recherchieren. Fündig wurde ich (über veganr.de) mit diesem Rezept von Vision Vegan und den Pinkel haben wir veganisiert, indem wir einfach würzig-aromatische Gran Chorizo verwendet haben: 



Grünkohl mit Apfel-Vinkel
Zutaten (für 4 Personen)
- 600g Grünkohl (TK)
- 400g Kartoffeln
- 1 große Zwiebel
- 150g Chorizo (z.B. von Wheaty)
- 1 großer säuerlicher Apfel
- 2 TL Gemüsebrühe
- etwas Wasser
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung
Zunächst die Zwiebeln schälen und fein würfeln. 3 EL Öl in einem Topf erhitzen und 1/4 der Zwiebeln darin glasig dünsten. Den tiefgefrorenen Grünkohl hinzugeben und mit etwas Wasser (ca. ein kleines Glas) ablöschen. Die Gemüsebrühe unterrühren und alles zugedeckt bei niedriger bis mittlerer Hitze langsam auftauen und schließlich garen lassen.
In der Zwischenzeit Kartoffeln schälen, klein würfeln und in Salzwasser je nach Würfelgröße 10-15 Minuten kochen (sie sollten noch bissfest sein).
Den Apfel waschen und ebenfalls klein würfeln. Die Chorizo in Scheiben schneiden. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die restlichen Zwiebeln darin zusammen mit der Chorzio knusprig braten. Zum Schluss kurz die Äpfelwürfel mitdünsten.
Wenn die Kartoffeln gar sind, unter den fertigen Grünkohl mischen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und zusammen mit der Apfel-Chorizo-Mischung anrichten.

Sonntag, 16. September 2012

Berlin, Berlin! Wir fahren in's Berlin!


Vor unserem Ausflug in die Hauptstadt verbrachten wir einige Tage in unserer heimatlichen Kleinstadt. Nach einem ersten ernüchternden Erlebnis in der lokalen Bäckerei ("hier sind alle Produkte mit Ei und Milch zubereitet") versuchten wir es mittags im noch relativ neuen Restaurant "Berlin" (Fritz-Reuter-Str. 1, Neubrandenburg). 

Der Blick auf den Auszug der Speisekarte ließ schon einmal Hoffnung aufkeimen, da einige vegetarische Gerichte gelistet waren. Und als ich mein Anliegen zaghaft vortrug wurden mir gleich mit einem Lächeln sämtliche Schamgefühle und Sorgen genommen, denn NATÜRLICH gibt es auch vegane Möglichkeiten und man könne einige der Speisen auch vegan zubereiten - und wenn man sich vorher anmeldet, gäbe es sogar noch mehr Möglichkeiten! Was für eine erfreulich positive Reaktion! Ich wurde nicht wie ein merkwürdiger Sonderling angeschaut, sondern hatte das Gefühl, eine vollkommen normale und legitime Frage gestellt zu haben, auf die man nicht entnervt oder unglaubwürdig antworten musste.

Erleichtert ließen wir uns nieder und bestellten vorweg Bruschetta, denn unsere Hauptspeise war bereits klar: Die vegane Currywurst mit Curls! Als wir dies bestellten wurde mir auch sofort versichert (ohne dass ich nachfragen musste), dass die Curls in einem separaten Fett frittiert werden - hier wurde einfach deutlich, dass nicht nur das Interieur und die Speisekarte modern, zeitgemäß und offen sind, sondern auch die Betreiber des Restaurants. Bereits das Bruschetta war knusprig-fruchtig und mit frischen Zutaten zubereitet und die vegane Currywurst war ebenfalls köstlich. Ich muss ja zugeben, dass dies meine allererste Currywurst überhaupt war, also habe ich keine wirklichen Vergleichsmöglichkeiten, aber die Curry-Sauce war angenehm scharf und curry-lastig (und darauf kommt's ja auch an, oder?) und die Vurst war nicht zu trocken (ich wollte noch fragen, welche Marke es ist, denn ich könnte mir vorstellen, dass eine Wheaty-Wurst noch besser schmecken würde bzw. eine noch angenehmere Konsistenz hätte, aber ich weiß ja auch nicht, wie eine Curry-Wurst denn tatsächlich sein muss, also ließ ich es bleiben...). Auf jeden Fall hat es uns beiden sehr gut geschmeckt und mein Freund wäre am liebsten am nächsten Tag noch einmal hingefahren. Bei unserem nächsten Heimaturlaub steht der nächste Besuch im Berlin auf jedenfall fest im Programm.

Freitag, 14. September 2012

Mama cooks vegan vol 1: Gemüsesuppe deluxe


Irgendwie freut man sich (wahrscheinlich nicht nur als Veganer) sehr über Kleinigkeiten - die Sojamilch als Übernachtungsgast, veganisierte Pancakes beim gemeinsamen Frühstück (mehr darüber demnächst) oder auch nur ehrlich gemeintes und offenes Interesse ohne Voreingenommenheit gegenüber einem.
So machte mich auch meine Mama mehrmals glücklich, indem sie von sich selbst aus ein paar Mal vegan kochte für uns alle. Los ging es mit einer (für uns alle) schmackhaften Gemüsesuppe, bei der ganz viel Gemüse aus dem heimischen Garten verarbeitet wurde:

Gemüsesuppe
Zutaten (für 5-6 Portionen)
- 1 Zucchini
- 6 mittelgroße Kartoffeln
- 4 Karotten
- 1 Zwiebel
- 3 EL Olivenöl
- 1 Dose gehackte Tomaten
- 500ml Gemüsebrühe
- eine Prise Zucker, Salz, Pfeffer
- Kräuter

Zubereitung
Die Zwiebel schälen und klein hacken, das restliche Gemüse waschen und grob würfeln. Das Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin leicht glasig andünsten. Die Kartoffelwürfel hinzu geben und anrösten. Dann das restliche Gemüse in den Topf und mit so viel Gemüsebrühe übergießen, dass alles bedeckt ist. Alles bei mittlerer Hitze für ca. 10-15 Minuten köcheln lassen. Wenn das Gemüse fast weich ist, die gehackten Tomaten hinzufügen und alles würzen. Vor dem Servieren mit frischen Kräutern bestreuen.

Freitag, 7. September 2012

Groupie-Feeling im Kopps

Am Abend unserer Ankunft in Berlin (nach besagter Auto-Odyssee), schleppten wir (mein Freund, unsere liebe Gastgeberin - eine gaaaaaanz alte Schulfreundin von mir - und ich) uns noch ins Kopps (Am Koppenplatz in Berlin-Mitte). Und gleich, als wir dran vorbei gingen musste ich plötzlich ungewollt grinsen, denn da saß er auf der Bank: Der Vegan-Headchef himself, Björn Moschinski bei der Arbeit. So wie man den sympathischen Autodidakt aus Funk, Fernsehen und Internet kennt, lässig im Shirt und mit schwarzem Kopftuch über den Rastazöpfen.
Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich mich mit meinen 28 Lenzen noch in solch einen Groupie verwandeln könnte... Aber er gehört ja auch zu den Promis unter den Vegan-Köchen, möchte ich zu meiner Verteidigung anmerken...

Auf jeden Fall war ich riesig gespannt, wie das "gut-bürgerliche" Essen (und natürlich auch das Restaurant selbst) sein würden. Schon beim Eintreten war ich begeistert - das Interieur des Kopps ist gemütlich-rustikal-modern eingerichtet. Klingt nach einem komischen Mix, passt aber alles wunderbar zusammen, meiner Meinung nach. Die Decke ist teilweise mit alten Schranktüren behangen, dazu schlichte, dunkle Holzmöbel und ein paar liebevolle Accessoires - eine klare Linie, die durch die Details nicht zu kalt wirkt.
Wir erhielten einen Tisch an einem der großen Fenster im hinteren Bereich des Restaurants, so dass wir das Gefühl hatten, fast draussen zu sitzen. Die Auswahl der Speisen fiel mir extrem schwer - aber zum Glück hatten wir reichlich Hunger und noch mehr Appetit mitgebracht von der langen Autofahrt.

Als Aperitif erhielten wir drei eine köstliche frisch-fruchtige Blaubeer-Bowle. Kaum hatten wir die Gerichte endlich gewählt und bestellt, kam bereits als Gruß aus der Küche ein kleiner Nudelsalat, der uns bereits sehr gut schmeckte.
Mein Freund - bekennender Fan von Eiersalat - bestellte natürlich besagtes Gericht und ich entschied mich für die gebackene Maki Rolle an Glasnudelsalat mit Wasabi-Dip als Vorspeise.
Als nächstes wurde uns eine großzügige Portion Eiersalat im Brotkorb, zusammen mit drei Tellern, serviert, so dass wir alle probieren konnten. Und was soll ich sagen - ich glaube man kann es selbst nicht glauben, bis man diesen Eiersalat wirklich gekostet hat - er sieht aus wie Eiersalat, riecht wie Eiersalat und schmeckt tatsächlich auch wie Eiersalat! Sofort war klar, dass wir dieses Gericht Zuhause auch probieren müssen.

Ich bin ja schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem veganen Kochbuch und mit dem Buch von Björn Moschinski "Vegan kochen für alle" habe ich schon geraume Zeit geliebäugelt. Vor allem, weil Moschinski eben für gut bürgerliche Hausmannskost steht und diese Küche mein Freund bevorzugt. Aber ich wollte lieber selbst seine Rezepte zunächst kosten, bevor ich mir das Buch kaufe.
Nachdem wir alle drei also nun bereits hin und weg waren von dem Nudel- sowie dem Eiersalat fragte ich sogleich die Kellnerin, als sie uns meine Vorspeise brachte, ob man das Kochbuch denn auch vor Ort kaufen könne. Dies war natürlich möglich - und, da "Herr Moschinski" sogar noch vor Ort war, könnte man das Buch sogar signiert erhalten. Da machte es bei mir plötzlich peng und danach hab ich dann ehrlich gar nichts mehr wirklich wahr genommen, bis auf den Moment, als "Herr Moschinski" plötzlich durch das Restaurant mit seinem Kochbuch unterm Arm auf unseren Tisch zu steuerte, sich zu uns setzte und lieb lächelnd fragte, ob wir das Buch kaufen wollten. Ich hob zaghaft den Finger und sagte "ich" (und ich glaub ich bin bestimmt ziemlich rot geworden). Zum Glück war meine Freundin von seinem plötzlichen Besuch ebenso überrascht wie ich selbst, so dass meine Stummheit (hoffentlich) nicht allzu auffällig war. Björn ging damit aber total lässig und freundlich um und fragte nur nach meinem Namen und schon signierte er mein Kochbuch =) Während wir noch das Rätsel über seinen Besuch versuchten zu lösen, war er auch schon wieder verschwunden und ich strahlte vor Glück, so dass mich meine Freundin erstmal umarmen musste, damit ich nicht vor Freude platze. Diese Groupies aber auch immer...

Und dann ging das Essen ja noch weiter! Auch meine stylisch auf einer Schiefertafel angerichtete Vorspeise, die gebackene Maki Rolle war köstlich. Noch warm, der Filoteig (?) aussen knusprig, der Reis innen schön samtig-weich und insgesamt süßlich gewürzt ergänzten die Wasabi Dips die Makirolle zu einem scharf-süßlichen Asia-Kuss. Dazu der würzige, lauwarme Glasnudelsalat... mmh

Meine Freundin hatte sich als Hauptgang für die gebräunten Serviettenknödel auf Rahmpfifferlingen mit dicken Bohnen entschieden und war damit scheinbar sehr zufrieden. Vor allem die knusprig-süßlichen gerösteten Zwiebeln schienen sie zu begeistern.
Nach einem kurzen Umentscheiden, wählte mein Freund die alt-Berliner Schmorgurken mit Bouletten und Kartoffelschnee und auch er genoss sichtlich sein Gericht. Anschließend meinte er, die Bouletten wären gar nicht notwendig gewesen, weil die Schmorgurken und die Kartoffeln schon so gut geschmeckt hätten...

Ich selbst bestellte die Hauptspeise aus dem Tagesmenü: Roulade mit Pfifferlingen auf sautierten Bohnen mit Süßkartoffelstampf.
Weihnachten hatte ich ja bereits ein Rezept für mit Maronen gefüllte Rouladen von Björn Moschinski erfolgreich getestet - und auch diese Rouladen überzeugten mich nochmals. (Natürlich waren sie besser als die eigenen, aber ich muss ja noch üben...)
Aber so köstlich und modern angerichtet lasse selbst ich mir Hausmannskost gerne schmecken!
Insgesamt war der Abend im Kopps ein wunderschöner - vor allem für so einen stressigen Autoproblem-Tag war es ein angenehmer Abschluss. Zu schade, dass das Kopps in Berlin steht und nicht in München... aber so gibt es neben der weltbesten Pension Berlins und dem Veganz noch einen weiteren guten (veganen) Grund für eine Reise in die Hauptstadt...

Das Kochbuch ist uns natürlich gleich am nächsten Tag noch einmal im Veganz begegnet. Und nachdem ich nun ausführlicher in meinem neuen Kochbuch geblättert und gelesen habe steht fest, dass wir in nächster Zeit wirklich sehr sehr viel kochen werden... los gehen wird's mit dem berühmt-berüchtigten Eiersalat, für den ich sogar noch einen Tipp von "Herrn Moschinski" bekam...

Montag, 3. September 2012

Im ältesten vegetarischen Restaurant Deutschlands

Einen Ausflug nach Hannover nutzten wir, das älteste vegetarische Restaurant Deutschlands - dem Hiller, welches seit 1955 die Gäste vegetarisch bewirtet - zu besuchen. 
Auf der Website las ich, dass sämtliche Speisen vegan zubereitet werden - ich wunderte mich bei unserem Besuch lediglich darüber, warum überall "vegetarisch" steht, obwohl die Speisen ja vegan sind... Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass das Hiller erst seit Mai 2012 komplett vegan ist - toll! =)
Einmal im Monat bereitet das Küchenteam übrigens mit dem Tierheim in Hannover ein veganes Gericht zu und stellt das Rezept hier online.

Wir besuchten das Hiller zur Mittagszeit - es gab drei lecker-klingende Menüs zur Auswahl, aber da mein Freund und ich beide nicht so einen großen Hunger hatten, nahmen wir jeder nur ein Hauptgericht: Schwarzwurzeln mit Gemüsebratling und gedämpften Kartoffeln - Köstlich!
Ich hab bisher selten Schwarzwurzeln gegessen, weiß aber nach diesem Essen echt nicht, warum wir das nicht öfter zubereiten... Der Bratling war schön knusprig außen und innen saftig und schmeckte sehr aromatisch. Er hat mich ein bisschen an Leberwurst erinnert (der Geschmack irritierte mich zunächst, aber schon beim zweiten Bissen fand ich es sehr lecker). Und auch die Kartöffelchen und die beiden Saucen harmonierten wunderbar zum Gericht. Beim nächsten Besuch in Hannover geht's auf jeden Fall wieder ins Hiller.


Samstag, 25. August 2012

Gekugelter Tofu

Nach 15 Jahren als Ovo-Lacto-Vegetarier und knapp drei Wochen als Veganer teste ich mich aktuell durch die diversen Tofu-Sorten. Warum ich das bisher noch nicht gemacht habe? Ich weiß es wirklich nicht... irgendwie reizte es mich nicht, mit Tofu zu kochen. Oder ich hatte Bedenken, dass er mir nicht gelingen würde..hatte ich doch selbst schon zu häufig unappetittlichen Tofu serviert bekommen...Außerdem widerstrebte mir irgendwie dieser "Ersatz-Charakter", der dem Tofu irgendwie anhängt/anhing.
Wie dem auch sei, landetem bei unserem letzten Einkauf neben dem Bärlauch-Tofu (der bereits bei den Soba-Nudeln mit Mango und Avocado eine wunderbar aromatisch-würzige Rolle spielte und mich damit geschmacklich überzeugte) und Tofu Rosso im Einkaufswagen. Nachdem der Bärlauch-Tofu so lecker war, sollte der nächste Kandidat getestet werden. Zuerst wollte ich den Farfalle-Auflauf mit Tofu Rosso aus dem Kochbuch "Vegan Guerilla" testen, aber irgendwie war mir nicht (schon wieder) nach Pasta... also surfte ich auf dem Blog von Sarah weiter und fand diese Tofubällchen. Auf unserem Teller landete letzten Endes folgende Zusammenstellung: Tofubällchen aus Tofu Rosso mit Salzkartoffeln und Zucchini-Tomaten-Gemüse.


Zutaten (für 2 Hungrige)
- 400g Kartoffeln
- 1/2 kleine Zwiebel
- 200g süß-sauer eingelegte Zucchini
- 2-3 EL Mais
- 1 Dose stückige Tomaten
- 4-5 Kirschtomaten
- Öl
- Salz, Pfeffer, Chili
Tofubällchen
- 250g Tofu Rosso (z.B. der hier)
- 30g Semmelbrösel
- 1 Handvoll Cashewkerne
- 3 EL Avocadoöl
- 3 EL Sojasoße
- 3 TL Tomatenmark
- 1 TL Senf
- etwas frischer Basilikum

Zubereitung
Kartoffeln schälen und für Salzkartoffeln wie gewohnt zubereiten. Die Cashewkerne in einer Pfanne ohne Öl rösten und anschließend hacken. Den frischen Basilikum waschen, trockschütteln und ebenfalls hacken. Für die Tofubällchen den Tofu in einer Schüssel zerbröseln. Gehackte Cashewkerne, Semmelbrösel, Öl, Sojasoße, Tomatenmark und Senf dazu geben und alles zu einer Masse verarbeiten. Den gehackten Basilikum ebenfalls unterarbeiten. Die Masse mit feuchten Händen zu Kugeln formen und in Öl in einer Pfanne bei niedriger Hitze von allen Seiten anbraten. Wenn die Tofubällchen von allen Seiten braun sind, wieder aus der Pfanne nehmen und darin die gehackte Zwiebel andünsten.  Zucchini und Mais ebenfalls dazu und mit den stückigen Tomaten ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und Chili würzen und die Tofubällchen wieder hinzugeben zusammen mit den geviertelten Kirschtomaten. Alles zusammen mit den Salzkartoffeln servieren.

Montag, 13. August 2012

Vegan Schlemmen...

Wir genossen ja bereits ein paar Mal das vegane Essen im Max Pett (Pettenkofer Straße, Nähe Sendlinger Tor), aber diesmal war es irgendwie anders. Nach nur zwei Wochen vegan-sein ist mir im Max Pett bewusst geworden, wie schön relaxend einfach es ist, wenn man (theoretisch) alles von der Speisekarte genießen kann! Und dann ist das Essen auch noch soooo lecker... 


Wir hatten noch einen Gutschein für ein vier-Gänge-Menü und den wollten mein Freund und ich nun endlich einlösen. Als erstes gab es Suppe - Karotten-Orangen-Ingwer-Suppe für mich und Elsässer Apfel-Krautsuppe für meinen Freund. Beides sehr aromatisch-würzige Suppen, die ich auf jeden Fall wieder genießen würde.
Im Anschluss erhielten wir einen herrlichen Sommersalat mit Avocado, marinierten Pfifferlingen und Kräutercroutons und natürlich ganz viel Gemüse... ein Traum. Danach war ich dann schon pappsatt!
Aber natürlich wollte ich mir das (neue!) Sojasteak mit frischer Waldschwammerlsauce und Rucolaspätzle nicht entgehen lassen! Das Steak ist täuschend echt in der Konsistenz - sehr fest und sehr würzig. Geschafft habe ich es dennoch nicht (mein Freund übrigens auch nicht)...
Das superleckere Tiramisu haben wir uns dann mit nach Haus genommen und auf dem Balkon genossen. Insgesamt war es mal wieder sehr lecker, aber zwei Gänge sollten beim nächsten Mal ausreichen :)

Samstag, 28. April 2012

Spargelzeit!

Endlich ist es wieder soweit - Spargelzeit! Und dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, nicht im Juni festzustellen, dass ich viel zu selten Hof-frischen Spargel gekauft und zubereitet habe! Also ging es mit der ersten Ration bereits los - ganz klassisch nach einem Rezept aus der aktuellen "Köstlich Vegetarisch" (Heft 3/2012) mit Salzkartoffeln, aber raffiniert durch Nüsse und Parmesan verfeinert - kein Wunder, dass dieses Rezept die Titelseite ziert... Ich hab zwar "nur" weißen Spargel, keine Pinienkerne genommen und den Quark etwas anders zubereitet, aber dennoch die raffiniert-würzige Note getroffen, denke ich.

Zutaten (für 2 Personen)
- 500g Spargel
- 6-7 mittlere Kartoffeln
- 1-2 EL Cashewkerne
- 1 Prise Zucker
 - Salz, Pfeffer
- 250g Quark
- Petersilie, Dill
- ca. 50g Parmesan

Zubereitung
Kartoffeln waschen und schälen und in Salzwasser kochen. Spargel schälen und in kochendem Wasser (mit Zucker und etwas Salz) ca. 10 Minuten garen (je nach Dicke). Parallel in einer Pfanne ohne Öl die Cashewkerne anrösten, aus der Pfanne nehmen, klein hacken und beiseite stellen. Den Parmesan grob raspeln. Den Spargel abtropfen und kalt abspülen. Öl in der Pfanne erhitzen und den Spargel darin anbraten, bis er die gewünschte Bräunung hat. Mit Salz und Pfeffer würzen. Den Quark mit den Kräutern, Salz und Pfeffer würzen und zusammen mit den Salzkartoffeln und dem gerösteten Spargel servieren. Zum Schluss mit Parmesan und den Casehwkernen bestreuen.

Montag, 23. April 2012

Bratkartoffeln einmal anders

Das zweite Ergebnis unserer ersten Ökokiste sind diese etwas anderen Bratkartoffeln. Zusammen mit dem Fenchel und den Pilzen ist dies ein schnelles, aber auch abwechslungsreiches Gericht (wobei meinem Freund die Fenchelnote hier zu mächtig war im Gegensatz zu den Spätzle mit Fenchel). Auch diese Idee für das Rezept stammt aus der Zeitschrift "Köstlich Vegetarisch" (Heft 5/2011) - deswegen hier noch einmal Dankeschön an meinen Freund für das tolle Weihnachtsgeschenk! Diese Fenchel-Bratkartoffeln passen ausserdem wunderbar in das Blogevent "süß und deftig" von Irina, das anlässlich der 100 likes auf Facebook organisiert wird - Herzlichen Glückwunsch dazu!

Zutaten (für 2 Personen)
- 500g Kartoffeln
- 1 Fenchelknolle
- 100g Pilze
- 2 Eier
- Salz, Pfeffer
- etwas Chili, Oregano
- etwas Schnittlauch
- 25g Parmesan
- etwas Zitronensaft (bei Bedarf)

Zubereitung
Zunächst die Kartoffeln schälen und in feine Scheiben schneiden, dann in Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten. Fenchel und Pilze ebenfalls putzen und in dünne Scheiben schneiden und in einer weiteren Pfanne anbraten. Wenn das Gemüse etwas zusammen gefallen ist und die Kartoffeln schon eine leichte Bräunung haben, das Gemüse zu den Kartoffeln (bzw. beides in die jeweils größere Pfanne) geben und in der jetzt leeren Pfanne zwei Spiegeleier braten. Alles mit Salz, Pfeffer und etwas Chili und Oregano würzen und mit geriebenem Parmesan und Schnittlauch bestreut servieren (evt. vorher auch mit etwas Zitronensaft beträufeln).

Samstag, 21. April 2012

Käsespätzle mit Fenchel

Schon lange wollte ich eine Ökokiste probieren, mit der Hoffnung, auch mal bisher unbekanntes Gemüse verarbeiten zu müssen. Denn wenn ich ehrlich bin, kaufen wir doch immer wieder das selbe, bekannte Gemüse bei unserem wöchentlichen Einkauf. Das Münchner Stadtgebiet wird von vier Ökokisten betreut - dadurch werden die Anfahrtswege optimiert und somit letztendlich Benzin gespart und die Umwelt geschont. In unserem Stadtviertel beliefert die Tagwerk Ökokiste. Sie arbeitet mit ökologisch wirtschaftenden Landwirten der Umgebung zusammen und erhält damit Bio-Gemüse und Bio-Obst direkt aus der Region. So wird gleichzeitig die regionale Landwirtschaft unterstützt, indem diese Betriebe besser planen können und wir als Endverbraucher erhalten erntefrische Produkte, die nur kurze Lieferwege hinter sich haben. Damit ist es quasi ein Bio-Lieferservice direkt vom Feld in die Küche.
Nun erhielten wir also endlich unsere allererste Probekiste mit Obst und Gemüse (für 14 Euro). Mit dabei waren Auberginen, Blattsalat, Fenchel, Mango, Bananen, Äpfel und Schnittlauch - eine bunte Mischung, die ich so garantiert nicht gekauft hätte (zumal mein Freund kein Fan von Fenchel ist bzw. ich normaler Weise weder Bananen noch Auberginen-Fan bin...). Aber das war ja Sinn und Zweck dieses Tests: Dass wir Gemüse erhalten, welches wir normaler Weise nicht kaufen würden, um so auch mal neue Rezepte ausprobieren zu müssen. Gesagt getan.

Der erste Versuch waren Käsespätzle mit Fenchel und Kräutern - ein Rezept, das ich in der Zeitschrift "Köstlich Vegetarisch" (Heft 1/2011) gefunden hatte. Ich habe es etwas angewandelt und fertige Vollkornspätzle verwendet anstatt selbst welche zu machen (diese schwäbische Handwerkskunst habe ich noch nicht gewagt zu erproben). Das Ergebnis hat meinem Freund und mir sehr gut geschmeckt - durch die Parmesan-Semmelbrösel-Kruste erhält das Gericht eine knusprig-würzige Note und der Fenchel "erleichtert" die sonst recht schweren Käsespätzle.

Zutaten (für 2 Personen)
- 400g (Vollkorn-)Spätzle
- 1 große Fenchelknolle
- Petersilie
- 25g Semmelbrösel
- 50g Parmesan
- 4 EL Orangensaft
- 2 EL Milch
- etwas Butter
- Salz, Pfeffer

Zubereitung
Den Fenchel putzen, vierteln (Stunk entfernen und das Fenchelgrün kleingehackt aufheben) und in dünne Streifen schneiden. In etwas Butter in einer Pfanne anschwitzen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Orangensaft ablöschen. Anschließend zugedeckt ca. 10 Minuten bei schwacher Hitze schmoren lassen. Den Backofen auf 220°C vorheizen. Den Parmesan reiben und mit dem Fenchelgrün, der klein gehackten Petersilie, den Semmelbröseln und der Milch mischen. Die Spätzle und das Fenchelgemüse abwechselnd in einer Auflaufform schichten und zum Abschluss die Parmesan-Mischung darüber geben. Ca. 5-10 Minuten (bis gold-gelb) im Ofen backen und genießen.


Sonntag, 15. April 2012

Vegetarisch im Pub - The Blackbird

Natürlich speisten wir auch in einem Pub - ganz klar wenn man in London ist! Neben den obligatorischen Fish & Chips, gab es überraschender Weise im Blackbird (Kensington) sogar recht viele vegetarische Speisen auf der Karte. Das Blackbird ist ein Pub der Fullers Brauerei und diese wiederum ist eine der wenigen noch heute familiär geführten Brauereien in Londons Umgebung - das machte den Besuch noch sympatischer. Das Blackbird ist ein traditioneller Ale & Pie Pub in einem ehemaligen Bankgebäude, in dem eine Vielzahl an hausgemachten Pies mit ausgefallenen Füllungen (beispielsweise Hühnchen, Thymian und Aprikosen oder Steak und Pilze) und anderen britischen Gerichten angeboten wird (und natürlich Ales, Cider, Guiness...).

Sogar ein vegetarischer Pie wurde mit einer Spinat-Lauch-Füllung angeboten. Und das hat mich ziemlich an unseren "Neuseeländischen" Gemüse-Pie erinnert (kein Wunder, dass Pie's in Neuseeland ebenfalls Tradition sind - schließlich gehört die Insel zum Königreich des Commonwealth). Doch zurück zum Blackbird. Mein Freund wählte die vegetarische Pie-Variante. Der Pie (im Grunde ein Blätterteig mit einer herzhaften Füllung) war knusprig ummantelt und die Lauch-Spinat-Füllung frisch und "gemüsig". Dazu wurden Karotten, Spinat und Brokkoli als frisches Saisongemüse und Kartoffelbrei serviert. Generell haben wir festgestellt, dass die Briten etwas weniger würzen, so dass Salz und Pfeffer immer dazu mussten...

Ich entschied mich hingegen für eine Mushroom & Mustard-Tarte. Und diese war definitiv ausreichend gewürzt durch den Senf. Ich erhielt eine eigene Mini-Tarte mit knusprigem Boden und darauf einer Pilz-Nuss-Senf-Mischung, die sehr markant und würzig schmeckte. Genau richtig!
Letzten Endes hat es uns allen so gut geschmeckt, dass wir noch einen Abend in dem Pub verbrachten.
Insgesamt muss ich sagen, dass diese Gerichte Lust auf weitere britische Experimente in der eigenen Küche machten... Wir werden also sehen, wann es den nächsten Pie "made in Germany" gibt...

Donnerstag, 5. April 2012

Veganes Dinner draussen...

Letzten Samstagabend wollten wir endlich mal wieder ins Vegelangelo. Leider war dort alles reserviert und wir hatten vorher natürlich nicht daran gedacht... Wo also statt dessen hin, war die große Frage. Wir entschieden uns für das vegane Restaurant Max Pett. Dort waren zwar ebenfalls sämtliche Tische innen ausgebucht für den Abend, aber sie gaben uns Decken und starteten die Heizstrahler und so genossen wir unser erstes veganes Dinner draussen, unter blauem Himmel in diesem Jahr.

Vorweg gab es als Gruß der Küche ein knusprig gebratenes "Würstchen" mit Kohlsalat. Zum Aufwärmen bestellte ich mir eine heiße Zitrone mit Minze, Agavendicksaft und Ingwer - diese Kombination werde ich mir auf jeden Fall für kalte Tage merken!

Als Hauptgang wählten wir beide das Sojasteak vom Grill mit Waldpilzsauce, Fenchel-Apfelgemüse und Kartoffelgratin (für 16,80 €). Und über das, was uns serviert wurde, waren wir beide platt - ich, weil es geschmacklich einfach mal wieder topp war und mein Freund, weil ihn anscheinend die Konsistenz des Sojasteaks überzeugte - er sagte sogar so etwas wie, dass ihm das fast besser schmecken würde als richtiges Fleisch, wenn ich mich richtig erinnere... Auf jeden Fall waren wir beide mal wieder positiv erstaunt, wie gut veganes Essen ist und wie wenig Verzicht dahinter steckt. 


Trotz zwei Decken und dem Heizstrahler, zog die Kälte dann doch irgendwann in die Glieder, so dass wir nach dem Genuss des himmlisch-leichten Tiramisus, den Heimweg antraten. Das Tiramisu ist mein persönlicher Favorit - allerdings muss man dazu sagen, dass es nicht 100% wie ein original-italienisches Tiramisu schmeckt, sondern viel viel leichter ist und eine Marzipan-Kokos-Note hat. Ich könnte es jedenfalls immer wieder gern essen. Aber vor allem haben wir an diesem Abend gelernt, dass man Samstagabend wohl doch besser reservieren sollte... das war für uns zwar zunächst etwas enttäuschend, aber eigentlich freue ich mich total für diese beiden Lokale, dass sie so gut besucht sind. Und der nächste Besuch im Vegelangelo ist bereits reserviert! 



Dienstag, 3. April 2012

Sonntagsgulasch - Mal wieder ein Vegan Day

Passend zum typisch-deutschen Sonntagsbraten wollte ich meinem Freund mal traditionelle Hausmannskost am Wochenende servieren. Statt des Bratens entschied ich mich allerdings für Gulasch und Klöße - angelehnt  an das vegane Moschinski-Gulasch auf alles-vegetarisch.de (welches übrigens an der Uni-Mensa Bochum 264 von 300 Studenten nicht als veganes Gulasch identifizieren konnten - so täuschend echt soll es also sein...).
Normalerweise ist mein Freund überhaupt kein Fan von den sojabasierten "Fleischersatz"-Produkten, aber sein erster Kommentar bei diesem veganen Gulasch war "Krass, wie echt das aussieht". Und auch die Konsistenz war für ihn "sehr nah dran" und "angenehm, wie weiches Fleisch". Ich muss zugeben, ich wusste gar nicht, was in ein typisches Gulasch so alles gehört, oder wie es schmeckt oder sich im Mund anfühlen muss, aber vor allem fand ich es lecker. Durch das Bier und die Pilze erhielt das Gulasch eine deftige, herbe Note. Ergänzt werden könnte es noch mit Rotkohl, aber das gibt's dann beim nächsten vegan Day...


Zutaten (für 2 Personen)
- 65g Sojawürfel
- 1 Karotte, fein gewürfelt
- 1/4 Zwiebel, gewürfelt
- Gulaschgewürz
- etwas Öl
- braunes Soßenpulver
- 15g Tomatenmark
- 1/2 l Gemüsebrühe
- 1 Knoblauchzehe
- 3-4 trockene Pilze
- 1 Flasche (alkoholfreies) Bier
- 30ml Sojasahne
- Salz, Pfeffer, Petersilie
- Klöße

Zubereitung
Zunächst die Sojawürfel für 10 Minuten in heißer Gemüsebrühe ziehen lassen, ausdrücken und anschließend mit Salz und Pfeffer würzen. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Sojawürfel, Karotten und Zwiebeln darin 10 Minuten scharf anbraten. Dann mit Gulaschgewürz und dem brauen Soßenpulver mischen und weitere 5-10 Minuten schmoren lassen. Anschließend mit ca. 1/4l Bier ablöschen, Tomatenmark, Gemüsebrühe und nach Belieben trockene Pilze hinzutun und ca. 50 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Zwischendurch evt. mit Gemüsebrühe und/oder Bier Flüssigkeit hinzufügen.
In der Zwischenzeit die Klöße zubereiten. Vor dem Servieren das Gulasch mit Sahne verfeinern und gemeinsam mit den Klößen und etwas Petersilie bestreut servieren.

Mittwoch, 21. März 2012

High Five im Olympiaturm

Zu Weihnachten habe ich von meinem Freund einen Gutschein für ein Candle Light Dinner-Menü im Restaurant 181, dem "inspired by Otto Koch"-Restaurant im Olympiaturm, geschenkt bekommen. Fünf Gänge über den Lichtern Münchens. Als Sterneküche von Gault Millau ausgezeichnet, dazu diese außergewöhnliche Lage - die Vorfreude auf diesen Abend war natürlich entsprechend groß.

Wir hatten bei der Reservierung schon einmal "gewarnt", dass ich Vegetarier bin und das Team war auch bei unserer Ankunft "vorbereitet" und konnte mir direkt die vegetarischen Alternativen im Menü aufzählen. Der Gruß aus der Küche (Eclaire mit Gänseleber gefüllt) war leider dennoch nicht vegetarisch, aber es sollten ja fünf Gänge folgen. Kurz darauf bekamen wir gesalzene, französische Butter inklusive "181"-Prägung und frischen Brötchen, die Hunger auf mehr machten.

Der erste Gang (Scampiterrine mit Spitzkohlsalat und Sauce Andalouse) wurde Eventcooking-like am Tisch zubereitet und, wie meine erste vegetarische Alternative, Büffelmozzarella mit Anti Pasti ganz trendy auf einer Schiefertafel serviert. Mein Freund war von seinem Gang bereits ganz angetan - er hatte eine Suppe erwartet und war somit zweifach überrascht - und wollte fast die Platte ablecken. Ich selbst fand meinen Tafelbelag ebenfalls lecker - der Büffelmozzarella war weich geschmolzen und mit Zucchini ummantelt und das Anti Pasti passte natürlich dazu. Klassisch Mozzarella mit (leicht öligem) Antipasti halt... Dafür war das Zitronenpesto aber mal etwas anderes.

Als zweiten Gang bekamen wir beide das Gleiche gereicht: Ricotta-Limetten-Ravioli mit Oliven, Frühlingszwiebeln und Pecorino in Olivenöl. Dazu muss ich sagen, dass ich mich schon einmal an Zitronenpasta a la Jamie Oliver versuchte, aber nicht begeistert war... und auch diese Ravioli fand ich ehrlich gesagt gewöhnungsbedürftig durch die Limetten-Note. Mein Freund hingegen war vom ersten Bissen an hellauf begeistert. Und ich muss sagen - beim zweiten Ravioli fiel die Limette gar nicht mehr so stark heraus, so dass ich die anderen Komponenten, die Frühlingszwiebeln und den köstlich-salzigen Käse, besser wahrnehmen konnte.

Der Zwischengang war eine weitere Überraschung: Eine Kugel hausgemachtes Erbeer-Zitronen-Sorbet - also quasi ein Dessert! Es passte aber wunderbar in diese Reihenfolge und war köstlich frisch, fruchtig und "beruhigte" irgendwie den Magen.

Als Hauptgang bekam mein Freund mit Morcheln gefüllte Perlhuhnbrust, Pak Choi und gebratene Polenta. Meine vegetarische Variante: anstatt der Perlhuhnbrust bekam ich gebratene Saitlinge, die saftig nach Pilz schmeckten. Dazu die würzig-gebratene Polenta und der knackige Pak Choi - hier wurde noch einmal die Sternequalität der Küche deutlich. Den einzelnen Zutaten wird genügend Freiraum zum Entfalten gegeben, nichts überdeckt den Geschmack des anderen und die gewählten Komponenten ergänzen sich wundervoll miteinander. Einziger Wermutstropfen - ich hätte etwas kreativeres als gebratene Pilze als vegetarische Alternative erwartet... So war es eben doch nur eine "Alternative" und kein eigenständiges, vegetarisches Gericht. Aber andererseits ist das 181 Restaurant auch kein speziell vegetarisches Restaurant. Und dafür ist die Küche letzen Endes doch sehr flexibel und qualitativ hochwertig.

Der fünfte und letzte Gang, das Dessert, versöhnte mich auf jeden Fall wieder vollständig mit dem Lokal - es wurde ein warmes Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern, Buttermilch-Minz-Eis und Grapefruit-Filets im Honigsud serviert. Köstlich! Lecker! Himmlisch! Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen...  das waren definitiv leckere "High Five"...

Donnerstag, 23. Februar 2012

LOS im Tonbräter

Immer mal wieder fielen mir kleine Banner zu speziellen Koch- oder Backthemen auf - Blogevents. Und immer mal wieder dachte ich mir, dass ich da mal mitkochen könnt. Und endlich nun ist es auch soweit, ich nehme an meinem allerersten Blogevent von Zorra (vom Blog 1x umrühren bitte) teil. Das Motto: Tonbräter Revival.
Tja, für die einen ist es ein Revival, für die anderen (mich) die Jungfernfahrt des Römertopfes. Diesen habe ich nämlich schon letztes Jahr geschenkt bekommen, aber irgendwie noch nicht geschafft zu verwenden. Also lohnt es sich doppelt.
Ich kann mich dran erinnern, dass meine Mama einmal einen mit Kartoffeln bedeckten Hackbraten in so einem Keramiktopf gemacht hat als ich Kind war. Es war zwar letztendlich lecker, aber wir mussten Stuuuuden warten, hatte ich damals das Gefühl. Ansonsten steht dieses Gerät nur in ihrem Küchenschrank, glaube ich. Tja und dieses Schicksal galt bisher auch meinem unberührten Tonbräter...Bis jetzt.

Aber natürlich wollte ich keinen Fleischbraten machen - man kann schließlich (angeblich) auch sehr gut Gemüse darin dünsten oder Aufläufe machen. Da mein Freund bei Gemüse etwas mäkelig ist (beispielsweise isst er kein Fenchel oder Paprika, was ich mir im Römertopfes sehr gut vorstellen könnte...) war die Gemüseauswahl etwas schwierig. Zum Schluss fanden Süßkartoffeln, Romanesko, Möhren, Lauch und Basilikumtofu seine Zustimmung. Letzteres habe ich scharf angebraten und anschließend mit dem Gemüse im Römertopf verteilt (somit ist das Rezept sogar vegan).
Die wichtigste Zutat jedoch: LOS - Lots Of Shit von unseren Freuden in Texas, eine selbstgemachte Gewürzmischung die es in sich hat - wir wissen leider nicht, was genau darin ist, aber mit Sicherheit ganz viel Chili... Diese mischte ich in die Kokos-Soße. Darüber kamen gehackte Cashewkerne und anschließend stieg der Topf für eine Stunde in die Röhre.

Zutaten (für 2-3 Personen)
- 1 Romanesko
- 1 mittelgroße Süßkartoffeln
- 2 Möhren
- 1 Stange Lauch
- 1 Basilikumtofu
- handvoll Cashewkerne
- 1 kleine Dose Kokosmilch
- LOS




Zubereitung
Zunächst den Römertopf ausreichend wässern. Währenddessen den Tofu und die Cashewkerne in einer Pfanne scharf anbraten. Den Romanesko in Röschen teilen und das restliche Gemüse in Scheiben, bzw. die Süßkartoffel in Stücke schneiden. Alles zusammen im Römertopf verteilen. Die Gemüsebrühe mit der Kokosmilch vermischen, mit LOS (oder anderen Gewürzen oder Kräutern) würzen und über die Gemüsemischung geben. Anschließend die gehackten Cashewkerne darüber verteilen und im geschlossenen Tonbräter bei 180°C (im nicht-vorgeheizten Backofen) ca. 40-50 Minuten backen.
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