Dienstag, 18. Februar 2014

Neues aus dem Gratitude

Als ich letzten Freitag im SuperDanke! war, sprach mich draussen vor der Tür ein Herr an, ob ich auch das Gratitude kennen würde. Das roh-vegane Restaurant liegt ja direkt nebenan und natürlich kenne ich es - so war ich doch direkt nach der Eröffnung im Dezember 2012 dort! Und im März 2013 auch ein zweites Mal direkt mit einer guten Freundin. Aber irgendwie war damals der Funke nicht übergesprungen, muss ich gestehen. Das Essen war nicht ganz so aromatisch, so "erfüllend", wie (vielleicht zu hoch) erwartet. Wie dem auch sei sind tatsächlich seit meinem letzten Besuch fast zwölf Monate vergangen. Der nette Herr meinte dann also, dass sich im Gratitude ganz viel verändert hätte. Dies behielt ich also im Hinterkopf.

Als mich dann gestern eine liebe Freundin fragte, ob wir gemeinsam in der Mittagspause ins Gratitude gehen wollen, musste ich diese Gelegenheit natürlich nutzen! Als wir eintraten herrschte bereits eine eifrige Stimmung - zum Glück hatten wir reserviert! Denn alle Tische waren natürlich besetzt. Was mir sofort extrem positiv auffiel: die kleinen unbequemen Hocker sind bequemen Stühlen gewichen. Und die Sprüche an den Wänden fehlten. Ansonsten ist die Einrichtung klar und minimalistisch geblieben. Man vermutet gleich, dass hier der Fokus auf dem Teller und nicht an der Wand liegen soll. Ein Blick auf die Karte verriet: Auch hier wurde alles geändert. Die "I am grateful" & Co-Gerichte sind verschwunden. Jetzt kann man zwischen Buddha- oder Detox-Bowl, Burrito oder  Grünkohl Salat wählen.

Da das Angebot zur Mittagszeit extrem gut klang, nutzten wir beide es: Eine Hauptspeise und für fünf Euro mehr gibt es eine Suppe oder einen Salat und ein Getränk dazu. Wir beide wählten die Tagessuppe (Karotte-Sellerie-Kokos). Diese war bereits extremst lecker! Sehr schön cremig (nicht zu dick und nicht zu dünn) und durch die gerösteten Kerne als Topping mit einem gewissen, würzigen Crunchy-Effekt.
Meine Freundin entschied sich für den Hauptgang für die Buddha-Bowl mit Quinoa, Brokkoli, Hokkaido, Fenchel, Kraut und Cashews und war vollends zufrieden. Die Schüssel war allerdings zu groß für ihren Magen, aber der zuvorkommende Service, der sich übrigens auch Zeit nimmt, um komische Fragen (beispielsweise woher der Grünkohl stammt) zu beantworten, hat ihr die Reste in einer 100% kompostierbaren Pappdose eingepackt. Das nenne ich mitdenken.


Ich selbst wählte den Burrito mit einer unglaublichen Füllung aus Bulgut, Kichererbsen, Rote Beete, Apfel und Hummus. Irgendwo war da auch noch ein Minz-Geschmack, kann aber auch sein, dass der vom Salat stammte.



Wir erfuhren zwar leider nicht, woher der Grünkohl stammt (in meiner Ökokiste gibt es nämlich keinen, obwohl Grünkohl ja laut Utopia-Saisonkalender gerade Saison hat!), aber dafür lernten wir, dass der Koch im Sommer gewechselt wurde und damit eben auch das Menü. Nun waltet also Patrick Janoud in der Küche (war zuvor Koch im SAF) und somit hat für mich dieses Lokal auch endlich eine (vegane) authentische Seele! Denn ich muss zugeben, dass mich dieser Fakt am Gratitude am meisten gestört hat - da haben vier unvegane Geschäftsmänner in L.A. gesehen, dass die Stars das Café Gratitude einrennen und wollten das hippe Konzept ins Hipster-München bringen. Irgendwie war da ein Haken bei mir im Kopf deswegen. Aber jetzt ist ja alles anders. Naja nicht ganz - das (neue) Gratitude will weiterhin vor allem die umliegenden kleinen Anbieter unterstützen, indem sie ihre Ware nicht auf dem Großmarkt, sondern aus der Region beziehen.

4 Kommentare:

  1. Danke für die Infos! Im Dezember hat mich eine Kollegin während eines Geschäftsessens in LA ins Café Gratitude in Venice genommen. Das Essen war ganz OK, der Service gut...aber alles etwas "over-the-top". Als ich dann von dem Münchner Café Gratitude hörte, wollte ich schon länger hin. Nach Deinem Blog wird das jetzt dann mal mein erster Stopp in der Stadt! :-)

    AntwortenLöschen
  2. Ja, das Essen ist super lecker. Und das Ambiente sehr ansprechend.
    Aber die Preise werden gefühlt alle 3 Monate angehoben.
    Die Zucchini Spaghetti haben sich im Laufe der letzten 1,5 Jahre um 5€ verteuert.

    AntwortenLöschen
  3. Interessant! Mich hat anfangs auch das G'schiss mit den Namen der Gerichte usw. gestört - eben das California Style marketing! Ich werde es gerne ausprobieren.

    AntwortenLöschen
  4. Danke für deinen Artikel! Hab deinen Bericht gelesen und war gestern auch zum ersten mal da. Du hast ganz vergessen zu erwähnen, wie unheimlich leeeeeeecker das Essen dort ist ;)

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...