Ausschnitt vom Yoga-Poster "Nice to meet yourself" |
Einen schnellen Start beim Sprint, ausdauerkräftige Beine für den 800m-Lauf, tief in die Knie beim Zuspiel und rasant von links nach rechts hechten bei der Annahme - meine Stärken beim Sport waren eindeutig. Obwohl ich seit dem Abi nicht mehr regelmäßig Sport trieb und auch eher selten mit dem Radl in München unterwegs bin, hielt ich mich dennoch nicht für total unsportlich - joggte ich doch ab und an mit meinem Freund, probierte den ein oder anderen Kurs an der Volkshochschule und ging ab und zu schwimmen (ok, letzteres eher selten...).
Gelenkig war ich hingegen noch nie so richtig. Und genau das merkte ich bereits bei meiner ersten Yogastunde - Vorwärtsbeugen? Lotussitz? Wie soll das gehen? Mit den Händen die Füße erreichen? Wie, bitte, soll ich das denn schaffen?
Ich merkte schnell, dass ich gut in den Stehübungen bin - standhafter erster und zweiter Krieger, tief im Knie. Und auch mein Schulterbereich ist extrem flexibel - bei dem Drehsitz Marichyaasana konnte ich von Beginn an meinen Arm locker um den Oberschenkel schwingen. Aber aus dem einfachen Schneidersitz in den Lotussitz wechseln? Oder gar in den halben? Schier unmöglich. Genauso unbequem ist der Pflug für mich. Bei jeder Stunde hoffe ich irgendwie, dass wir nach dem Schulterstand nicht die Beine in den Pflug sinken lassen müssen. Mit wird extrem heiß in dieser Pose. Die gesamte Rückseiten meiner Beine ziehen. Meine Bauchfalten quetschen sich zusammen und schieben sich auf mein Kinn zu. Ich könnte mir hundert bessere Aussichten für diese unzähligen Atemzüge vorstellen... Die Zehen auf den Boden mit durchgedrückten Knien und die Versen Richtung Boden schieben? Autsch... Diese Position ist für mich einfach ungemütlich. Ich verweile darin und warte. Hoffe auf die Erlösung durch die Fisch-Position. Aber Yoga ist nun mal nicht gemütlich.
Ausschnitt vom Yoga-Poster "Nice to meet yourself" |
Nachtrag: Dieses Foto von "meinem" Pflug hat mich dann doch ziemlich überrascht... |
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